Mit Erleichterung reagieren Deutschlands Apotheker auf die
Ankündigung im heute veröffentlichten Koalitionsvertrag, die
Apotheken vor Ort zu stärken. CDU, CSU und SPD wollen die bundesweite
Gleichpreisigkeit von rezeptpflichtigen Arzneimitteln
wiederherstellen und damit eine Schieflage im Wettbewerb unter den
Apotheken ausgleichen, indem sie sich für ein Verbot des
Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln einsetzen.
"Es ist eine vernünftige Entscheidung, die Apotheken vor Ort zu
stärken", sagt Friedemann Schmidt, Präsident der ABDA -
Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. "Auch und gerade im
Kontext der strukturpolitischen Ziele der zukünftigen Bundesregierung
müssen die Apotheken in der Fläche gehalten werden. Gemäß
Koalitionsvertrag sollen schließlich alle Menschen in Deutschland
einen gleichberechtigten Zugang zur öffentlichen Daseinsvorsorge
haben." Schmidt weiter: "Gesundheitspolitik ist Strukturpolitik. Und
die Arzneimittelversorgung ist ein wichtiger Bestandteil der
Gesundheitspolitik." Schmidt zufolge wird es nun darauf ankommen,
dass baldmöglichst eine neue Bundesregierung ihre Arbeit aufnehmen
kann, um die Zusage im Koalitionsvertrag möglichst zügig in
gesetzgeberische Maßnahmen einfließen zu lassen.
Zum Hintergrund: Die Zahl der Apotheken in Deutschland ist Ende
2017 auf 19.748 gesunken. Das sind genau 275 Apotheken oder 1,4
Prozent weniger als ein Jahr zuvor (2016: 20.023). Der Rückgang von
275 Betriebsstätten ergibt sich aus dem Saldo von 120 Neueröffnungen
und 395 Schließungen. Derweil ist auch die Zahl der Apothekeninhaber
im Jahr 2017 um 371 auf 15.236 gesunken, die wiederum 4.512 Filialen
betreiben. Die aktuelle Gesamtzahl an Apotheken markiert den tiefsten
Stand seit 30 Jahren - 1987 gab es mit 19.637 letztmalig noch weniger
Apotheken.
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