Eine Temperatur von sieben Grad Celsius empfinden wir nicht gerade
als kuschelig warm. Für Zecken aber beginnen hier schon ideale
Bedingungen. Dann erwachen die Lebensgeister der unangenehmen
Spinnentiere und sie machen sich nach einem langen Winter auf die
Jagd nach ihrer ersten Blutmahlzeit. Beliebte Wirtstiere sind Hunde
und Katzen. In der Regel ist der direkte Schaden nach einem
Zeckenstich durch einen Blutverlust gering einzuschätzen. Zecken
können jedoch schwere Krankheiten auf Mensch und Tier übertragen.
Eine sehr bekannte ist die Borreliose. Die Erreger breiten sich nach
dem Zeckenstich im Körper des Tieres aus und können Organe, Gelenke
und das Nervensystem befallen. Eine Impfung für den Hund gegen die
Borreliose ist möglich.
Die Babesiose, umgangssprachlich bisweilen auch als "Hundemalaria"
bezeichnet, ist eine potentiell lebensgefährliche Erkrankung, bei der
die roten Blutkörperchen durch Einzeller befallen und zerstört
werden. Der Verlauf ist häufig akut, mögliche Symptome sind hohes
Fieber, starker Durst, Appetitlosigkeit, Mattigkeit und schneller
Konditions- und Gewichtsverlust. Später kommt es zu Blutarmut und
möglicherweise Gelbsucht. Die Haut, Schleimhäute und das zentrale
Nervensystem können betroffen sein. Auch Bewegungsstörungen sowie
epileptische Anfälle sind möglich. Die Frühsommer-Meningoenzephalitis
(FSME) kommt beim Hund zwar nur sehr selten vor, kann jedoch fatale
Folgen haben. Beim Menschen ist sie eine gefürchtete Krankheit.
Von den zahlreichen Zeckenarten sind es in unseren Breiten vor
allem zwei, die für Hunde- und Katzenhalter eine Rolle spielen: der
Gemeine Holzbock und die Auwaldzecke. Die Braune Hundezecke ist im
Mittelmeerraum beheimatet und kommt als Freilandzecke in unseren
Breiten nicht vor. Nach jedem Spaziergang sollte man auf Zeckensuche
beim Tier gehen. Die Zecken können sich überall aufhalten, besonders
betroffen sind jedoch wenig behaarte Körperpartien mit dünner Haut an
Kopf, Ohren, Achseln und Innenschenkeln. Wird ein Tier von einer
Zecke gestochen, sollte man die Stelle genau beobachten. Rötet sich
die Einstichstelle, wird heiß oder schwillt an, ist der Besuch beim
Tierarzt ratsam. Ob eine Erregerübertragung durch den Stich erfolgt
ist oder nicht, kann jedoch nicht auf diese Weise ausgeschlossen
werden.
Zecken sollten zudem nur mit geeigneten Instrumenten wie
beispielsweise Zeckenzangen nahe am Kopfbereich gefasst und unter
konstantem Zug vorsichtig entfernt werden. So verhindert man, dass
die Zecke am Hinterleib gequetscht wird und dadurch Krankheitserreger
in den Stichkanal gedrückt werden. Öl, Alkohol, Klebstoff oder Äther
sollten nicht zum Einsatz kommen. Frühe Entwicklungsstadien wie
Larven und Nymphen sind allerdings mit bloßem Auge kaum zu erkennen,
doch auch diese stechen schon zu, da sie für jeden
Entwicklungsschritt eine Blutmahlzeit benötigen.
Sicherer ist es, sein Tier über die gesamte Zeckensaison mit einem
dafür zugelassenen Tierarzneimittel vorbeugend vor Zecken zu
schützen. Inzwischen steht eine Vielzahl von Präparaten in den
unterschiedlichsten Darreichungsformen zur Verfügung. Gemeinsam mit
dem Tierarzt lässt sich das geeignete Mittel für jedes Tier finden.
Egal, für welche Maßnahme man sich entscheidet, auf die
Anwendungsvorgaben der Hersteller ist genau zu achten. Nur dann
entfaltet sich der optimale Schutz gegen den lästigen Zeckenbefall.
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