In Deutschland erhalten jedes Jahr rund 58.900
Patienten die Diagnose Darmkrebs. Das "Kolorektalkarzinom", so der
medizinische Fachausdruck, ist damit die zweithäufigste
Krebserkrankung bei Frauen und die dritthäufigste bei Männern. Je
früher Darmkrebs erkannt wird, desto größer sind die Chancen auf eine
Heilung. Die Deutsche Krebshilfe informiert in zahlreichen
Materialien über Früherkennungsmöglichkeiten und
Präventionsmaßnahmen.
Das Darmkrebsrisiko steigt mit den Lebensjahren, denn Krebs ist
vor allem eine Erkrankung des Alters. Auch eine familiäre Veranlagung
und schwere chronisch-entzündliche Darmkrankheiten erhöhen die
Gefahr, an Darmkrebs zu erkranken. Eine gesunde Lebensweise ist die
beste Möglichkeit, Krebs vorzubeugen. Besonders wichtig sind dabei
Nichtrauchen, regelmäßige körperliche Bewegung und eine ausgewogene,
ballaststoffreiche Ernährung mit wenig rotem Fleisch beziehungsweise
Wurst.
Fast alle Darmkrebserkrankungen entstehen in einem schleichenden
Prozess über Jahre hinweg. Gutartige Vorstufen, sogenannten Polypen
oder Adenome, können - wenn rechtzeitig erkannt - leicht operiert
werden, damit ein Tumor erst gar nicht entsteht. Früh entdeckte
Tumore sind zudem kleiner und können besser behandelt werden.
Darmkrebs rechtzeitig erkennen
Zur Früherkennung von Darmkrebs bieten die gesetzlichen
Krankenkassen Frauen und Männern ab 50 Jahren jährlich einen Test auf
verstecktes Blut im Stuhl an. Seit dem 1. April 2017 hat der
immunologische Test (iFOBT) den bisherigen Guajaktest abgelöst. Der
iFOBT weist Blut im Stuhl mit Hilfe von Antikörpern nach und ist
dadurch weniger störanfällig. Zudem ist der immunologische Stuhltest
empfindlicher und erkennt Darmkrebs und dessen Vorstufen
zuverlässiger als das alte Testverfahren. Ab 55 Jahren haben
gesetzlich Versicherte in Deutschland Anspruch auf eine
Darmspiegelung, die sogenannte Koloskopie. Eine
Wiederholungskoloskopie kann bei unauffälligem Befund nach 10 Jahren
erneut durchgeführt werden. Wer nicht zur Darmspiegelung gehen
möchte, kann ab 55 Jahren alle zwei Jahre einen Stuhltest machen.
Aus Sicht der Deutschen Krebshilfe ist nach allen bisher
vorliegenden Daten der Stuhlbluttest für Männer und Frauen ab 50
Jahren und die Darmspiegelung für Frauen und Männer ab 55 Jahren eine
sinnvolle Maßnahme zur Darmkrebsfrüherkennung. Die möglichen
Beeinträchtigungen durch eine Überdiagnostik oder Risiken schätzen
die Experten der Deutschen Krebshilfe gegenüber den Vorteilen einer
Früherkennung als gering ein.
Bei Frauen und Männern mit einer erblichen Belastung für Darmkrebs
ist über das Angebot des Stuhlbluttests und der Darmspiegelung hinaus
ein spezielles und engmaschigeres Früherkennungsprogramm sinnvoll.
Risikopersonen können sich in einem der sechs Zentren "Erblicher
Darmkrebs", die als Verbund von der Deutschen Krebshilfe initiiert
und auf den Weg gebracht wurden, informieren und beraten lassen. Die
Adressen der Zentren sind im Internet unter www.krebshilfe.de
ersichtlich.
Die Präventionsbroschüren und -faltblätter der Deutschen
Krebshilfe informieren über Chancen und Möglichkeiten einer gesunden
Lebensweise und zeigen, wie leicht diese im Alltag umzusetzen ist.
Darüber hinaus steht der Informations- und Beratungsdienst der
Deutschen Krebshilfe, das INFONETZ KREBS, Betroffenen, Angehörigen
und Interessierten unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 /
80708877 für Fragen zur Verfügung.
Hintergrundinformation Darmkrebs
Etwa jede achte Krebserkrankung in Deutschland betrifft den Darm.
Das Kolonkarzinom umfasst Krebserkrankungen des Dickdarms (Kolon),
des Enddarms (Mastdarm/Rektum) und des Darmausgangs (Anus). Fast zwei
Drittel werden im Dickdarm entdeckt. Bei mehr als der Hälfte der
Betroffenen wird Darmkrebs jenseits des 70. Lebensjahres
diagnostiziert. Ein gesunder Lebensstil ist die beste Möglichkeit
Darmkrebs und auch anderen Krankheiten vorzubeugen.
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