Am kommenden Wochenende treffen sich die Vertreter des
augenoptischen Berufsstandes zur jährlichen Mitgliederversammlung des
Zentralverbandes der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) in Potsdam.
Neben den aktuellen Branchenzahlen und hochaktuellen Fachvorträgen
stehen die Themen Qualitätssicherung und Serviceangebot in der
Augenoptik auf der Agenda.
Die gesamte Augenoptik konnte sich im vergangenen Jahr über eine
Umsatzsteigerung von knapp drei Prozent freuen, wichtigstes Standbein
bleibt dabei mit über 80 Prozent weiterhin die klassische
Brillenoptik. Gleichwohl beschäftigen die Augenoptiker auch knapp ein
Jahr nach Inkrafttreten des Heil- und
Hilfsmittelversorgungsstärkungsgesetzes (HHVG) noch immer die
Regelungslücken, die mit dem Gesetz einhergehen. Demnach erhalten
gesetzlich Versicherte mit einer Kurz- oder Weitsichtigkeit von mehr
als sechs Dioptrien oder einer Hornhautverkrümmung von mehr als vier
Dioptrien wieder eine Sehhilfe zu Lasten ihrer Krankenkasse. Die
Details hierzu werden in der sogenannten Hilfsmittelrichtlinie
geregelt, die entsprechend an das neue Gesetz angepasst werden
musste. Diese vom Gemeinsamen Bundesausschuss beschlossene Richtlinie
sieht jedoch vor, dass Anspruchsberechtigte nicht direkt zum
Augenoptiker gehen können, sondern zunächst eine Brillenverordnung
vom Augenarzt benötigen. Für die Verbraucher bedeutet dies einen
Umweg oder gar eine doppelte Bestimmung der Brillenwerte, zumal
Augenoptiker bestens in der Lage sind, ihre Kunden selbstständig mit
Sehhilfen zu versorgen. Auch das Bundesgesundheitsministerium hat
diese Regelung als rechtswidrig angesehen - ein Erfolg im Interesse
der Verbraucher sowie der Augenoptiker.
Der Meister: Gleichbleibende Qualität
Ein typisch deutsches Merkmal für Qualität und eine fachgerechte
Ausbildung ist der Meisterbrief im Handwerk. Damit Kunden auch beim
Augenoptikermeister bundesweit auf eine stets gleichbleibend hohe
Qualifikation und einheitliche Kriterien bei der Ausbildung zählen
können, hat der Bundesverband eine Meisterprüfungsdatenbank ins Leben
gerufen, deren praktische Anwendung Thema eines Fachvortrags auf der
Mitgliederversammlung ist. Ebenfalls zur Einheitlichkeit in der Aus-
und Fortbildung tragen die Änderungen der Arbeits- und
Qualitätsrichtlinien für die Augenoptik bei, die in Potsdam auf der
Tagesordnung stehen. So soll die Qualität bei den
ZVA-Spezialisierungen für Augenoptiker in den Bereichen Sportoptik,
Kontaktlinsen und Vergrößernde Sehhilfen/Low Vision sowie auf dem
Gebiet der Optometrie durch regelmäßige Fortbildung auf
gleichbleibend hohem Niveau gesichert werden.
Gutes Sehen im Alltag
Ein weiterer Fachvortrag im Rahmen der Mitgliederversammlung
widmet sich dem Phänomen des trockenen Auges bei regelmäßiger
Bildschirmarbeit. So sorgt unter anderem eine fachgerecht angepasste
Bildschirmbrille für ermüdungsfreie Sicht und Schutz vor potenziell
schädlicher Blaulichtstrahlung am Bildschirm oder Smartphone-Display.
Jede Situation im Alltag - sei es beim Sport, bei der
Bildschirmarbeit oder im Straßenverkehr - stellt letztendlich andere
Anforderungen an das Sehen. So werden in Potsdam zwei Experten über
die visuelle Aufmerksamkeit im Straßenverkehr referieren. Mit
speziellen Autofahrergläsern bleibt beispielsweise die Rundumsicht
hinter dem Steuer auch bei schwierigen Licht- und
Witterungsverhältnissen gewährleistet. Augenoptiker und Optometristen
sorgen somit für optimales, anstrengungsfreies Sehen in jeder
Situation und können mit ihren Dienstleistungen ganz individuell auf
die Bedürfnisse unterschiedlicher Fehlsichtigkeiten und Altersgruppen
eingehen.
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