-Die von Bayer initiierte Aufklärungskampagne "Rote Karte dem Schlaganfall" informiert in ihrem siebten Jahr über die aktive Vorsorge, u. a. durch Sport
-Neue Broschüre "Angriff ist die beste Verteidigung - Leitfaden für ein Leben mit Vorhofflimmern" über den Umgang mit der Erkrankung
Leverkusen, 8. März 2018 - "Was mache ich jetzt?" Diese Frage stellen sich viele Patienten, nachdem sie mit der Diagnose Vorhofflimmern konfrontiert wurden. Rund 1,8 Millionen Menschen in Deutschland leiden an dieser häufigsten anhaltenden Herzrhythmusstörung, beziehungsweise konkret unter einem "nicht valvulären Vorhofflimmern" (einem, das nicht auf einer Herzklappen-Fehlfunktion beruht). Leider bleibt die Volkskrankheit oft lange unentdeckt.(1)
Tückisch - denn obwohl Vorhofflimmern selbst nicht tödlich ist, kann die Erkrankung unbehandelt in einen lebensgefährlichen Schlaganfall münden. Insgesamt sind etwa 20 Prozent aller Schlaganfälle darauf zurückzuführen.(2)
Die gute Nachricht: Rund 70 Prozent davon ließen sich theoretisch durch eine gezielte Prävention vermeiden.(3) Wie die aktive Vorbeugung, insbesondere durch Bewegung, ganz praktisch umgesetzt werden kann, stand im Fokus der Jahrespressekonferenz* der Aufklärungskampagne "Rote Karte dem Schlaganfall".
Das Konzept: Körperlich und geistig mobil bleiben
"Neue wissenschaftliche Untersuchungen belegen eindrucksvoll, dass jede koordinativ anspruchsvolle Bewegung zur Neubildung von Neuronen (Nervenzellen) und ihrer Verschaltung in neuronalen Netzwerken beitragen kann", erläuterte Univ.-Prof. Dr. med. Hans-Georg Predel. Vor allem der Schulung von Ausdauer, Kraft, Flexibilität und Koordination komme in Sachen körperlicher Leistungsfähigkeit immense Bedeutung zu, so der Leiter des Instituts für Kreislaufforschung und Sportmedizin an der Deutschen Sporthochschule Köln weiter.
Sportliche Aktivität könne sowohl einem Schlaganfall vorbeugen, als auch Patienten nach einem solchen Ereignis schneller wieder in einen aktiven Alltag zurückbringen. "Ein bis zwei Stunden pro Tag spazieren zu gehen, senkt das Schlaganfallrisiko bereits um 35 Prozent, drei Stunden reduzieren es um 65 Prozent. Und dabei spielt die Gehgeschwindigkeit gar keine Rolle."(4)
Es entwickelt sich über Jahre: Was Vorhofflimmern begünstigt
"Unseren Patienten zu ermöglichen, möglichst gesund alt zu werden, stellt eine wachsende Herausforderung dar", verdeutlichte Dr. med. Thomas Schramm, Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Sportmedizin (Kardiologische Praxis Rodenkirchen).
Die Entstehung von Vorhofflimmern wird nämlich nicht nur durch Faktoren wie Erkrankungen des Herzens, Bluthochdruck, Schilddrüsenüberfunktion, Fettleibigkeit, Diabetes oder einen ungesunden Lebensstil begünstigt. "Das Alter an sich ist der Hauptrisikofaktor. Ab 50 verdoppelt sich das Vorhofflimmer-Risiko mit jedem weiteren Lebensjahrzehnt. Die Krankheit entwickelt sich über Jahre. Und je länger sie anhält, desto stärker verändert sich die Struktur des Herzens", sagte Dr. Schramm.
"Regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen sind daher gerade für Risikopatienten wichtig. Sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit, Vorhofflimmern rechtzeitig zu erkennen und das Schlaganfallrisiko zu senken."
Die richtige Therapie: Schutz vor dem Schlaganfall
Wird die Herzrhythmusstörung entdeckt, herrscht heute laut Dr. Schramm hinsichtlich der wünschenswerten Therapie Klarheit. Neben der Behandlung der Grundkrankheit und der Beeinflussung des Herzrhythmus, bestehe die wichtigste Aufgabe in der Vermeidung der Gerinnselbildung mithilfe von blutgerinnungshemmenden Medikamenten. Diese Antikoagulantien müssen lebenslang und regelmäßig eingenommen werden. Den Nicht-Vitamin-K-abhängigen oralen Antikoagulantien (kurz NOAKs) ist bei nicht valvulärem Vorhofflimmern fast immer der Vorzug vor den Vitamin-K-Antagonisten (VKAs) zu geben.** Die NOAKs bieten Studien zufolge u. a. eine bessere Schlaganfallprophylaxe.
Aufklärung als Ziel: 25 Jahre Deutsche Schlaganfall-Hilfe
Knapp 270.000 Schlaganfälle ereignen sich jährlich in Deutschland, über 37 Prozent der Betroffenen sterben innerhalb eines Jahres und rund die Hälfte der Überlebenden bleibt ein Jahr nach Ereignis dauerhaft behindert. Nur durch die Aufklärung über die Volkskrankheit Schlaganfall können diese Zahlen gesenkt werden. Dieses Ziel verfolgt die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe bereits seit 25 Jahren.
Deutlicher Handlungsbedarf bestehe allerdings noch in der Nachsorge, führte der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Dr. Michael Brinkmeier aus: "Unser wichtigstes Ziel besteht in den nächsten Jahren darin, bundesweit spezialisierte Schlaganfall-Lotsinnen und -Lotsen zu etablieren. Sie sollen Betroffene und ihre Angehörigen von der Akutphase bis hin zu einem Jahr nach einem Schlaganfall begleiten und beraten, etwa Therapien koordinieren und für die Einhaltung der Medikation sorgen."
Wichtige Informationen: Was bei Vorhofflimmern zu beachten ist
Die von Bayer initiierte Aufklärungskampagne "Rote Karte dem Schlaganfall" bietet in Kooperation mit der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und der Deutschen Sporthochschule Köln zahlreiche Informationsmöglichkeiten an. Was Patienten mit Vorhofflimmern in ihrem Alltag beachten sollten, thematisiert besonders die Broschüre "Angriff ist die beste Verteidigung - Leitfaden für ein Leben mit Vorhofflimmern". Sie kann kostenlos angefordert werden unter
-info@rote-karte-dem-schlaganfall.de
oder
-Rote Karte dem Schlaganfall/Bayer
Postfach 10 03 61
47703 Krefeld.
Außerdem steht die Broschüre unter www.rote-karte-dem-schlaganfall.de im Internet zum Download bereit.
* Pressekonferenz "Aktiv gegen den Schlaganfall - die von Bayer initiierte Aufklärungskampagne startet ins siebte Jahr", 27. Februar 2018, BayArena, Leverkusen
** Ausgenommen von dieser Empfehlung sind Patienten mit künstlichen Herzklappen oder dem Herzklappenfehler Mitralstenose.
Quellen:
(1) Kompetenznetz Vorhofflimmern (AFNET)-Register
(2) AFNET e. V
(3) Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
(4) Jefferies PB et al., Protective Effect of Time Spent Walking on Risk of Stroke in Older Men, Stroke 2014; 45:194-199
Ihr Ansprechpartner:
Helmut Schäfers, Tel. +49 214 30-58308, Fax: +49 214 30-58270
E-Mail: helmut.schaefers@bayer.com
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