12.03.2018. Reinheim. Viele Borreliose-Patienten klagen über Augenbeschwerden, die von ihren Augenärzten als unerklärlich bezeichnet werden. Der Bezug zur durch Zecken ausgelösten Lyme-Borreliose werde fast nie hergestellt und deshalb auch nicht antibiotisch behandelt. Unter der bakteriellen Infektion können sich von der Aderhaut über Netzhaut, Pupille, Hornhaut, Lederhaut und Sehnerv bis zum Glaskörper alle Teile des Auges entzünden. Unbehandelt kann dies zu einer massiven Sehverschlechterung bis zur Erblindung führen.
Das Wissen ist nicht neu. 1987, sechs Jahre nach der Entdeckung der Borrelien im Zeckendarm durch Willy Burgdorfer, berichtete die Universität Erlangen-Nürnberg in den Klinischen Monatsblättern für Augenheilkunde über eine Sehnerventzündung auf Grund einer chronischen Borreliose-Infektion. Sie bezog sich dabei auf eine Arbeit von Barbour und Hardin, die schon 1984 publiziert war. Zehn Jahre später wurden Borreliose bedingte Augenerkrankungen im damaligen Standardwerk der Augenheilkunde beschrieben. Heute ernten Patienten bei ihrem Augenarzt meistens nur ein vielsagendes Lächeln.
Die Zeitschrift Borreliose Wissen trug auf 22 Seiten alle medizinischen Literaturangaben aus 30 Jahren zusammen. Dieter Hassler, Kraichtal 2008: "Augenbeteiligungen scheinen nicht so selten zu sein, wie früher angenommen." Norbert Satz, Zürich, 2010: "Neben dem Befall der Hirnnerven III bis VII, welcher zu Motalitäts- und Funktionsstörungen am Auge führt, können praktisch auch alle anderen Augenstrukturen von der Krankheit betroffen sein." Jürgen Schäfer, Marburg 2015: "Bei mehr als 90 Prozent der Patienten führt die Neuroborreliose zu Lähmungen sowie Gefühlstörungen auf der Haut. Oftmals sind Hirnnerven betroffen." Quelle: www.borreliose-bund.de
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