Mainz - Um möglichst gute Rahmenbedingungen für ein Älterwerden in Würde zu schaffen, hat Gesundheitsministerin Malu Dreyer ein Geriatrie-Konzept für Rheinland-Pfalz vorgelegt. "Das Konzept hat zum Ziel, die medizinische Versorgung von älteren Patientinnen und Patienten im Land weiter zu verbessern. Eine flächendeckende Struktur der geriatrischen Versorgung kann auf vorhandenen Angeboten aufbauen", unterstrich Gesundheitsministerin Malu Dreyer heute im Mainzer Landtag. Mit dem Gesamtkonzept will die Ministerin die Behandlung bei akuten Erkrankungen, die Prävention und Rehabilitation flächendeckend sicherstellen.
Die Ministerin hob hervor, dass im Jahr 2020 rund 23 Prozent der Menschen in Rheinland-Pfalz über 65 Jahre alt sein werden. Der Anteil der über 80-Jährigen wird auf sieben Prozent der Bevölkerung ansteigen. Das Gesundheitswesen müsse sich auf diese Menschen mit ihrem Bedarf an spezieller medizinischer Versorgung einstellen. Viele, vor allem sehr alte, Menschen seien chronisch krank oder hätten gleichzeitig mehrere verschiedene Erkrankungen; oft seien ihre Krankheiten schwierig zu diagnostizieren. Ältere Patientinnen und Patienten reagierten zudem häufig verzögert auf Behandlungen und bräuchten oft auch Unterstützung über die medizinische Behandlung hinaus. Alle diese Faktoren müssten bei einem Gesamtkonzept berücksichtigt werden und machten eine sektorenübergreifende und interdisziplinäre Zusammenarbeit notwendig.
Nach Angaben der Ministerin soll die spezielle geriatrische Versorgung von Patientinnen und Patienten stufenweise und bedarfsorientiert in Rheinland-Pfalz aufgebaut werden.
"Auch wenn heute schon ältere Menschen geriatrisch versorgt werden, müssen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass Krankenhäuser auf zukünftige Entwicklungen richtig vorbereitet sind, um eine qualitativ hochwertige geriatrische Behandlung zu ermöglichen", unterstrich die Ministerin.
Für den Krankenhausbereich sind im Konzept die Ausweisung von geriatrischen Hauptfachabteilungen in den fünf Oberzentren in Rheinland-Pfalz vorgesehen: Mainz, Ludwigshafen, Kaiserslautern, Trier und Koblenz. Darüber hinaus soll der Bedarf in der Fläche durch Allgemeinkrankenhäuser mit einem geriatrischen Schwerpunkt gedeckt werden, der der Inneren Medizin zugeordnet wird. Neue geriatrische Schwerpunkte werden in Bad Kreuznach, in Frankenthal/Worms, in den Landkreisen Altenkirchen und Westerwald, in Landau/Südliche Weinstraße und in der Vulkaneifel ausgewiesen. An einigen Standorten stehen die Krankenhäuser aufgrund der Gegebenheiten bereits fest, beispielsweise das Katholische Klinikum Mainz oder das Westpfalzklinikum. Weitere Krankenhäuser werden im Rahmen des neuen Landeskrankenhausplans festgelegt.
Die Akutversorgung für geriatrische Patientinnen und Patienten wird ergänzt durch die Rehabilitation. Die bestehenden Einrichtungen für geriatrische Rehabilitation an den Standorten in Bad Münster am Stein, Baumholder, Betzdorf, Burgbrohl, Nassau und Trier haben einen hohen qualitativen Standard und müssen erhalten werden. Innovative Wege einer wohnortnahen Versorgung sollen mit mobilen Reha-Einheiten gegangen werden.
Die Ministerin hob hervor, dass nicht jeder alte Mensch gleichzeitig ein geriatrischer Patient sei. "Doch vor dem Hintergrund des demographischen Wandels bleibt die zukunftsfähige Weiterentwicklung der geriatrischen Versorgung eine Daueraufgabe, die das Land mit dem Geriatrie-Konzept aktiv aufnimmt", so die Ministerin.
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