fit und munter - Kintsugi oder Die Fäden des Lebens sind golden

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Kintsugi oder Die Fäden des Lebens sind golden

Wie gehen Sie mit den Scherben Ihres Lieblingstellers um, den Sie (noch) nicht missen möchten? Und wie, im übertragenen Sinne, mit Ihren eigenen Scherben? Wie würde es sich anfühlen, wenn Sie die einen wie die anderen liebevoll zusammenfügen und die Narben mit Goldstaub versehen würden?
Was macht und|oder hält Sie gesund? Was macht und|oder hält Sie krank? Wie können Sie in möglichst hohem Wohlbefinden aktiv und lange leben? Was brauchen Sie überhaupt für ein gutes, ein gelingendes Leben? Was wünschen Sie sich?

In obskuren Zeiten wie diesen erhalten die großen Fragen der Philosophie und Gesundheitswissenschaft eine besondere Bedeutung. Einerseits laden sie dazu ein, sich selbst, Werte, Wege, Weggefährten, das "so sein" regelmäßig zu justieren. Andererseits können sie eine freundliche Aufforderung sein, mit Rissen, Sprüngen, Brüchen in der eigenen Biographie schöpferisch umzugehen. 

“Eine Symbolik im Umgang mit Lebensscherben finde ich so wunderbar, dass sie das Sinnbild für Gesundheit und Selbstfürsorge ist, wie ich es verstehe”, sagt Andrea S. Klahre, MindBodyMedizin-Therapeutin und systemischer Präventionscoach in Hamburg, und meint:

Kintsugi (Kin = Gold, tsugi = nächste, im Sinne von Verbindung moderner und traditioneller Aspekte), eine traditionelle japanische Reparaturmethode für Keramik und Porzellan, verwendet feinstes Pulver aus Gold für die "Narben", nachdem zerbrochene Teile mit einem speziellem Lack – Urushi – wieder zusammengefügt sind.

Perspektivwechsel zur Wertschätzung des Unperfekten

Auf diese Weise werden Kunstwerke erschaffen, die Brüche und dessen Verläufe als sichtbaren Teil der Geschichte eines Lebens symbolisieren. Der vermeintliche Makel kann nun als goldwerte Narbe leuchten. Im Zen steht dieser neue Blick für den Perspektivwechsel im oft unbewussten Umgang mit dem Unperfekten, und auch in der Haltung zu sich und den eigenen Themen.

“Das Gestern mit dem Jetzt liebevoll verbinden, goldene Spuren legen und in neuer Schönheit weiterleben, so kann´s auch gehen”, sagt Klahre. Die Expertin für ganzheitliche Gesundheitsprävention bezeichnet diesen Prozess als ebenso aufregenden wie lustvollen Weg zu den "5 S" und "4W", auf dem sich gleichsam spielerisch das eine oder andere "integrativ verabschieden" lässt. "Das Tolle an dieser Erfahrung ist: Wenn es vorbei ist, ist es vorbei. Unser weiteres, zweites Leben findet nun aus einer völlig anderen Perspektive statt.”
Bei Veröffentlichung (nur mit Quellennachweis) bitte an Hinweis/Belegexemplar denken. Merci.
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