fit und munter - Demografie nur zu 17 Prozent für die Kostenentwicklung in der gesetzlichen Krankenversicherung verantwortlich

fit und munter

Demografie nur zu 17 Prozent für die Kostenentwicklung in der gesetzlichen Krankenversicherung verantwortlich


Das Altern der Gesellschaft hat weit weniger
Einfluss auf die Kostensteigerung im Gesundheitswesen, als bisher
angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von der AOK
Niedersachsen und der Medizinischen Hochschule Hannover.

Untersucht wurde, welchen Einfluss die demografische Entwicklung
der Bevölkerung auf die Ausgaben der gesetzlichen
Krankenversicherungen hat. Während ein gesetzlich Versicherter im
Jahr 2004 noch durchschnittliche Ausgaben von 1.722 Euro verursachte,
waren dies im Jahr 2015 bereits 2.656 Euro - also 54 Prozent mehr.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass diese enorme Kostensteigerung
nur zu einem geringen Teil auf die demografische Entwicklung
zurückgeht. "Hätte sich die Altersstruktur der
Versichertengemeinschaft nicht verändert, wäre der Ausgabenanstieg
nur unwesentlich geringer ausgefallen" sagt Dr. Jürgen Peter,
Vorstandsvorsitzender der AOK Niedersachsen.

Lediglich 17 Prozent des durchschnittlichen Kostenanstiegs in der
gesetzlichen Krankenversicherung lässt sich auf die Alterung der
Versichertengemeinschaft zurückführen. "Wir konnten nachweisen, dass
die demografische Entwicklung nicht wie so häufig vermutet der große
Kostentreiber im Gesundheitswesen ist. Der medizinische Fortschritt
und insbesondere neue, teure Produkte sind der dominierende Faktor
für den Kostenanstieg", erläutert Peter. Dennoch wird der
demographische Wandel in den nächsten 15 Jahren zu
Finanzierungslücken bei den Krankenkassen führen. Wenn die
geburtenstarken Jahrgänge der Baby-Boomer-Generation aus dem
Berufsleben ausscheiden, zahlen sie als Rentner weniger Geld in die
GKV ein. Diese Einnahmen fehlen dann, um die Versorgung zu
finanzieren.

"Um die Beitragssätze stabil zu halten", betont Peter, "ist es
wichtig, dass an anderer Stelle für Entlastung gesorgt wird. Eine
Regulierung der oft extrem hohen Preise für neue Arzneimittel, neue
Medizinprodukte oder andere technische Neuerungen im Gesundheitswesen
ist unbedingt erforderlich. Entscheidend ist an dieser Stelle eine
konsequente Kosten-Nutzen-Bewertung."

Die Studie wurde in der aktuellen Ausgabe des
Bundesgesundheitsblattes (04/2018) veröffentlicht.

https://link.springer.com/article/10.1007/s00103-018-2713-3

Über die AOK Niedersachsen:

Die AOK ist die größte Krankenversicherung in Niedersachsen
(Marktanteil rund 37 Prozent). Über 2,7 Millionen Versicherte können
sich auf den Schutz einer starken Gemeinschaft verlassen. Zwischen
Nordsee und Harz ist die Gesundheitskasse an 121 Standorten
vertreten. Die AOK beschäftigt landesweit rund 6900 Mitarbeiter. Der
Haushaltsetat beträgt in der Kranken- und Pflegeversicherung 10,6
Milliarden Euro.



Pressekontakt:
Carsten Sievers
Pressesprecher
AOK - Die Gesundheitskasse für Niedersachsen
Stabsbereich Politische Kommunikation und Presse
Direktion | Hildesheimer Str. 273 | 30519 Hannover
Tel.: (0511) 8701-10123 | Fax: (0511) 28533-10123
E-Mail: carsten.sievers@nds.aok.de
www.facebook.com/aokniedersachsen
www.aok-niedersachsen.de
www.aok-presse.de

Original-Content von: AOK Niedersachsen, übermittelt durch news aktuell
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