fit und munter - Moderne Tiermediziner müssen heute viel mehr können als „nur“ Tiermedizin

fit und munter

Moderne Tiermediziner müssen heute viel mehr können als „nur“ Tiermedizin

AVA-Intensivkurs zum Thema Fütterung der Milchkühe vom 7. bis 10. Mai machen Veterinäre und Agrarier fit zur optimalen tiergesundheitlichen Betreuung von Milchkuhbeständen für mehr Tierschutz und Tierwohl. Gerne kann man sich zum Kurs noch anmelden
Die Aufgaben eines praktizierenden Tierarztes erscheinen auf den ersten Blick klar definiert zu sein: Der Kleintierarzt kümmert sich um Kleintiere, also Hund, Katze, Maus… und „macht“ sie wieder gesund. Der Nutztierarzt wird zu kranken Nutztieren, z.B. Rind, Schwein, gerufen und kümmert sich um deren Tiergesundheit. Allerdings unterscheiden sich die Klein- und Nutztierärzte heutzutage ganz erheblich in ihrer tiermedizinischen Vorgehensweise. Wäh-rend der Kleintierarzt sich um „Individualtiere“ (Hund, Katze...) kümmert, hat der moderne Nutztierarzt die Aufgabe, die Tiere auf dem Bauernhof gesund zu erhalten. Diese sollen also erst gar nicht erkranken. Vergleichbar ist das mit der Inspektion beim Auto, welches man in gewissen Abständen in die Werkstatt bringet, obwohl das Auto nicht „kaputt“ ist.
Die traditionelle Rolle des Tierarztes in der Nutztiermedizin, den Landwirt (Tierwirt) lediglich in Fragen der Tiergesundheit zu beraten, bzw. als „Feuerwehrtierarzt“ zu agieren, sind end-gültig vorbei und Geschichte. Auch können die tiermedizinischen Universitäten die Aufgaben

Mittlerweile sehen die Nutztierärzte die Aussage: „Wird die Kuh optimal ernährt, sind die Tiere gesund“ als eine der Grundlagen der Tiergesundheit an. Natürlich haben unzählige an-dere Faktoren auch maßgeblich Einfluss auf die Tiergesundheit. Es zeigt sich aber deutlich, dass der Schwerpunkt „Tiergesundheit durch Fütterungsoptimierung“ mit und durch den Tierarzt aus dem tierärztlichen Beratungskonzept nicht mehr wegzudenken ist. Dabei soll der Tierarzt aber keine Computerprogramme zur Fütterung einsetzen und beherrschen müssen – das ist Aufgabe der Fütterungsberater, in der Regel gut ausgebildete Agraringeni-eure und Tierernährer. Die tierärztliche Aufgabe besteht darin, Fütterungsfehler, die mehr oder weniger tiergesundheitliche „Auswirkungen“ haben, früh genug zu erkennen. „Tierärz-te sind mehrfach pro Woche vor Ort bei den Tieren im Stall und sehen „was los ist“. Umso mehr sind die bestandsbetreuenden Tierärzte gefragt, zu erkennen, inwieweit die Fütterung negative Gesundheitseinflüsse letztendlich auf die gesamte Herde haben kann.
Moderne Nutztierärzte müssen „Futter“ und „Fütterung“ kennen und beherrschen, um Tierbestände betreuen zu können.
Damit sich Tierärzte auf dem Gebiet der praktischen Milchviehfütterung und des Futterma-nagements höher qualifizieren zu können, bietet die Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA) für Nutztierärzte entsprechende Fütterungsseminare an. Die Tierärzte müssen im Rahmen ihrer alltäglichen Visiten Fütterungsfehler am Tier, in den Leistungsgruppen oder der gesam-ten Herde sofort erkennen, die Ursachen evaluieren und gemeinsam mit dem Tierhalter (und dem Futterberater) die Futterrationen und das Fütterungsmanagement entsprechend korrigieren. Erst dann ist die tierärztliche Bestandsbetreuung in Gänze „ausgeschöpft“ und optimiert. Hier unterstützt die Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA) die Arbeit der Univer-sitäten, die das Thema Fütterung mehr oder weniger intensiv im Rahmen des Tierarztstudi-ums andiskutieren können. Jeder Tierarzt in der Betreuung von Milchviehherden sollte einen solchen AVA-Kurs besuchen, um seine Fütterungskenntnisse zu intensivieren.
Kursleiter ist Prof. Dr. Manfred Hoffmann, ein absoluter Praktiker und Kenner der Materie. Der Tierernährungsprofessor betreut in Sachsen sehr erfolgreich die besten Milchviehhalter in Sachen Fütterung auf Tiergesundheit. Auch seine jahrzehntelangen Erfahrungen in der Ausbildung von Tiermedizinstudenten im Fach der Milchkuhfütterung werden als Grundlage der Workshops dienen. Da zum Kurs auch Landwirte und Berater eingeladen sind, wird der fachliche Austausch und die berufsübergreifenden Diskussionen eine große Säule der Fort-bildung bilden. AVA-Chef Hellwig, selbst Agrarwissenschaften und Fachtierarzt, liegt es be-sonders am Herzen, Agrarier und Tierärzte an einen Tisch zu bringen, um gemeinsam Lösun-gen für mehr Tiergesundheit, Tierschutz und Tierwohl zu finden.
Zum Kurs vom 7. bis 10. Mai 2018 im münsterländischen Steinfurt kann man sich auf der Homepage der Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA) – www.ava1.de - , bzw. per Mail an info@ava1.de ganz unkompliziert anmelden. Es sind noch freie Plätze vorhanden.




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