Das Institut für Qualität und
Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat heute in Köln
seinen Abschlussbericht "Systematische Behandlung von
Parodontopathien" veröffentlicht.
Dazu sagte Dr. Wolfgang Eßer, Vorsitzender des Vorstandes der
Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV): "Wir begrüßen die
Ergebnisse des IQWiG in weiten Teilen, eröffnen sie doch die
Möglichkeit, in den anstehenden Beratungen im Gemeinsamen
Bundesausschuss substanzielle Verbesserungen im Kampf gegen die
Volkskrankheit Parodontitis zu erreichen. Erfreulich ist vor allem,
dass das IQWiG die seitens der Wissenschaft geäußerten berechtigten
Kritikpunkte am Vorbericht aufgegriffen und in weiten Teilen im
Abschlussbericht umgesetzt hat. Das ist eine gute Nachricht für die
nachhaltige Verbesserung der Versorgung von Millionen von
Patientinnen und Patienten. Als stimmberechtigte Trägerorganisation
wird die KZBV die Beratungen im Gemeinsamen Bundesausschuss weiter
aktiv mitgestalten. Mitentscheidende Aspekte der Erfahrung von
Zahnärzten und der Erwartungen von Patienten werden dabei den nötigen
Stellenwert bekommen."
Hintergrund: Das neue PAR-Versorgungskonzept
Die KZBV hatte auf dem Deutschen Zahnärztetag im November 2017
gemeinsam mit der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) ihr neues
Versorgungskonzept zur Behandlung parodontaler Erkrankungen
vorgestellt. Es basiert auf international anerkannten
wissenschaftlichen Erkenntnissen, berücksichtigt den medizinischen
Fortschritt und soll die derzeitig geltende Behandlungsstrecke im
GKV-System aktualisieren. Damit wären die Voraussetzungen für eine
wirksame Bekämpfung der Parodontitis geschaffen. Das Konzept, das
unter Beteiligung der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DG
PARO) entwickelt wurde, kann auf der Website der KZBV abgerufen
werden.
Hintergrund: Parodontale Erkrankungen
Die Parodontitis ist eine chronische Entzündung des
Zahnhalteapparates, die wesentlich durch bakterielle Beläge auf
Zahnoberflächen und in den Zahnzwischenräumen verursacht wird. In
einem schubweise verlaufenden Prozess werden Gewebe und Knochen
zerstört, die für den Halt des Zahnes verantwortlich sind. Da der
Verlauf der Krankheit in der Regel zunächst schmerzlos ist, bleibt
die Parodontitis oftmals lange Zeit unentdeckt. Wissenschaftliche
Studien geben Hinweise auf Zusammenhänge mit Diabetes,
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Schwangerschaftskomplikationen.
Parodontale Erkrankungen sind der Hauptgrund für den Verlust von
Zähnen bei Erwachsenen. Nach Hochrechnungen sind etwa 12 Millionen
Erwachsene in Deutschland von einer schweren parodontalen Erkrankung
betroffen.
Pressekontakt:
Kai Fortelka
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