Das Justizministerium Baden-Württemberg startet
ein Modellprojekt zur Videobehandlung im Justizvollzug
Die zuletzt signifikant gestiegene Anzahl an Häftlingen, mit ihren
sprachlichen und kulturellen Verschiedenheiten, stellt den
Justizvollzug vor große Herausforderungen.
Die gestiegene Zahl psychischer Auffälligkeiten und sonstige
Erkrankungen der Häftlinge erschweren die Aufrechterhaltung der
Gesundheitsfürsorge. Dazu kommt eine Überalterung der
Gefängnisinsassen, die -wie im Leben außerhalb der Mauern - oftmals
besondere Betreuung erforderlich macht.
"In diesem Zusammenhang durchgeführte Gefangenentransporte in
nahegelegene Kliniken und Arztpraxen gestalten sich komplex und
bergen die Gefahr des Ausbruchs oder Übergriffs", führt Dr.
Merschitz, Geschäftsführer der Videoclinic an.
Ein von der A+ Videoclinic entwickeltes Video- und
Patientensicherheitssystem soll nun die tägliche Arbeit der
Justizvollzugsbediensteten und Pfleger erleichtern. Ein per Video
zugeschalteter Arzt oder eine Ärztin kann innerhalb weniger Minuten
Sprechstunden mit Inhaftierten durchführen. Die A+ Videoclinic
ermöglicht durch das speziell für den öffentlichen Bereich
entwickelte Programm eine Reduktion von Überweisungen und
Einweisungen in außerhalb der Haftanstalten gelegene Einrichtungen.
Die sogenannte RemoteTriage©, eine auf evidenzbasierten Leitlinien
aufgebaute Software, unterstützt den Arzt, die Behandlung auf dem
höchsten medizinischen Standard auch über Video durchzuführen und
bietet darüber hinaus die Sicherheit der lückenlosen Dokumentation
aller Behandlungsfälle.
Rund 30 Ärzte und Ärztinnen der Videoclinic stehen rund um die Uhr
per Video zur Verfügung. Neben dem 24h-Notdienst werden im Rahmen des
Modellprojekts auch Sprechstunden für inhaftierte Jugendliche und
Frauen angeboten.
Im Sommer 2016 hatte die Landesärztekammer Baden-Württemberg -
bundesweit bis heute einmalig - ihre Berufsordnung geändert, um die
ausschließliche ärztliche Fernbehandlung im Rahmen von
Modellprojekten zu ermöglichen. Mit der Ergänzung von § 7, Abs. 4,
Satz 3 wurden bundesweit erstmalig Modellprojekte zugelassen, bei
denen ärztliche Behandlungen ausschließlich über Kommunikationsnetzte
durchgeführt werden. Voraussetzung für derartige Erprobungen ist,
dass sie evaluiert und von der Landesärztekammer Baden-Württemberg
genehmigt werden.
Die A+ Videoclinic wurde Anfang des Jahres gegründet und bietet
sowohl öffentlichen Einrichtungen (Polizei, Justizvollzug) als auch
deutschen Unternehmen und ihren Mitarbeitern telemedizinische
Lösungen auf höchstem Niveau.
Pressekontakt:
A+ Videoclinic GmbH Lena Harte Kommunikation (+49) 40 822 10700
office@videoclinic.de www.videoclinic.de
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