Die Geburtshilfe in Deutschland steht vor
zahlreichen Schwierigkeiten. Immer mehr Kreißsäle schließen. Die
Geburtshilfe ist seit Jahren unterfinanziert und der Personalmangel
steigt. Die Arbeitsbedingungen für Hebammen insbesondere in Kliniken
haben sich damit verschlechtert. Der Verbleib von Hebammen in ihrem
Beruf ist mittlerweile kurz: bei durchschnittlich nicht mehr als
sieben Jahren. Trotz der aktuell leicht steigenden Anzahl von
Hebammen sowie Ausbildungs- und Studienplätzen kann der aktuelle
Hebammenmangel nur behoben werden, wenn sich die Arbeitsbedingungen
verbessern. Der DHV fordert dafür unter anderem eine bundesweit
einheitliche Planung und neue Konzepte für die Versorgung rund um die
Geburt, eine Personalbemessung in den Kreißsälen und weniger
fachfremde Tätigkeiten für Hebammen. Auch die Akademisierung des
Hebammenberufs, die laut EU-Richtlinie bis 2020 umgesetzt sein muss,
soll jetzt dringend realisiert werden. Damit entstehen auch neue
Perspektiven für den Hebammenberuf.
"Hebammen begleiten Frauen und ihre Kinder rund um die Geburt und
ermöglichen ihnen einen guten Start in ihr gemeinsames Leben. Diese
einzigartige Hilfe muss jetzt gesichert werden. Es ist nicht egal,
wie wir geboren werden", so Ulrike Geppert-Orthofer, Präsidentin des
DHV. Gerade in der Geburtshilfe darf nicht beim Personal gespart
werden, denn jede Frau und ihre Familie benötigen individuelle
Begleitung. Zum Hebammentag fragt der DHV Frauen und ihre Familien,
was für sie aktuell gute Geburtshilfe bedeutet. Die Antworten sind
auf www.unsere-hebammen.de veröffentlicht.
Deutschland ist eines der letzten Länder in der EU, in dem
Hebammen noch nicht vollständig an der Hochschule ausgebildet werden.
Auch in Deutschland muss der Beruf bis 2020 vergleichbar wie in
anderen europäischen Ländern gestaltet werden. Aktuell besteht
dringender politischer Handlungsbedarf, endlich die gesetzlichen
Grundlagen in Bund und Ländern für eine rasche Vollakademisierung zu
schaffen.
Der Hebammentag findet seit 1992 jedes Jahr am 5. Mai statt. Das
diesjährige Motto des Internationalen Hebammenverbands (ICM) lautet:
"Hebammenarbeit - wegweisend für die Versorgung von Mutter und Kind".
Zahlreiche Hebammen und ihre Unterstützerinnen und Unterstützer
weisen weltweit mit Aktionen und Infoveranstaltungen auf den Wert von
Hebammenarbeit für Frauen und Neugeborene hin. Auch in Deutschland
finden regionale Aktionen statt.
Pressekontakt:
Kontakt und weitere Informationen:
Deutscher Hebammenverband e. V.
Pressestelle
Telefon: 030/3940 677 30
E-Mail: presse@hebammenverband.de
Original-Content von: Deutscher Hebammenverband e.V., übermittelt durch news aktuell