fit und munter - Macht Pflege krank? / Pflegende sindöfter chronisch krank, jeder Fünfte leidet unter Depressionen

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Macht Pflege krank? / Pflegende sindöfter chronisch krank, jeder Fünfte leidet unter Depressionen


Die Mehrfachbelastung pflegender Angehöriger durch
Pflege, Beruf und Familie geht auf Kosten der Gesundheit. Die
Angehörigen Pflegebedürftiger haben höhere Gesundheitskosten und sind
öfter beim Arzt - chronischer Schmerz und Depression spielen dabei
eine große Rolle, zeigt eine Analyse der Siemens-Betriebskrankenkasse
SBK. Für die Analyse hat die SBK die Daten von 2.239 pflegenden
Personen im Alter zwischen 21 und 70 Jahren mit den Daten der übrigen
Versicherten derselben Altersgruppe verglichen. Neun von zehn der
Pflegenden sind weiblich, zwei Drittel (66 Prozent) sind zwischen 41
und 60 Jahren alt. Die Analyse zeigt, dass mit Blick auf chronische
und schwerwiegende Krankheiten pflegende Angehörige deutlich kränker
als durchschnittliche Versicherte sind (plus 25 Prozent). Die Anzahl
einzelner Diagnosen liegt um bis zu 100 Prozent höher, wie bei
Depressionen und chronischem Schmerz. Pflegende Angehörige gehen
insgesamt öfter zum Arzt oder benötigen eine intensivere Behandlung
und Betreuung durch ambulante Mediziner.

Höhere Krankheitskosten, aber deutlich weniger stationäre
Behandlung

Obwohl sie insgesamt häufiger unter chronischen und
schwerwiegenden Krankheiten leiden, sind die Angehörigen von
Pflegebedürftigen jedoch nicht öfter oder länger im Krankenhaus, wie
ein Vergleich der Ausgaben für stationäre Behandlung aufzeigt.
Besonders deutlich zeigt sich dieses Verhältnis bei pflegenden
Angehörigen im Alter zwischen 61 und 70 Jahren: Hier liegen die
Gesamtausgaben für stationäre Behandlung bei den Pflegenden rund 50
Prozent unter dem Durchschnitt. Die ambulanten Kosten liegen jedoch
sieben Prozent höher als bei Personen, die nicht pflegen. Der
Verdacht, dass Pflegende aus Rücksicht auf ihr pflegebedürftiges
Familienmitglied auf eine stationäre Behandlung in einer Klinik
verzichten, liegt somit nahe. Die betroffenen Pflegepersonen leiden
außerdem vermehrt unter Krankheiten wie Depressionen oder chronischem
Schmerz: 20 Prozent der pflegenden Angehörigen sind von einer
Depression betroffen, also jeder Fünfte. Bei den übrigen Personen
sind es nur zehn Prozent oder jeder Zehnte. Damit kommt die
Depression unter pflegenden Angehörigen doppelt so häufig vor wie im
Durchschnitt.

Mehr Entlastung für pflegende Angehörige nötig

Es ist richtig und gut, dass die Bundesregierung den Pflegeberuf
stärken will und mehr Pflegekräfte einstellen möchte. Neben
professionellen Pflegekräften pflegen aber außerdem viele Menschen
ihre pflegebedürftigen Familienangehörigen zuhause. "Auch Angehörige
müssen gestärkt und unterstützt werden, wenn sie Eltern oder
Geschwister zuhause pflegen. Wenn jemand ein pflegebedürftiges
Familienmitglied zuhause versorgt, darf er dafür nicht mit seiner
Gesundheit bezahlen. Darüber hinaus gibt es gerade in ländlichen
Gegenden zu wenige Angebote und unzureichende Pflegemöglichkeiten
durch Pflegedienste. Die Pflegeleistungen, die in der häuslichen
Pflege als Unterstützung dienen, sollten daher dringend ausgebaut
werden", fordert Sandra Deike, für den Bereich Pflege bei der SBK
verantwortlich.



Pressekontakt:
SBK
Siemens-Betriebskrankenkasse
Gesa Seibel
Stab Unternehmenskommunikation
Heimeranstr. 31
80339 München
Tel. +49 (89) 62700-161
Fax: +49 (89) 62700-60710
E-Mail: gesa.seibel@sbk.org
Internet: www.sbk.org

Original-Content von: Siemens-Betriebskrankenkasse SBK, übermittelt durch news aktuell
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