Eine Krebsdiagnose ist erst einmal ein Schock und muss verdaut werden. Dazu kommen dann noch komplizierte Fachausdrücke und bedrohlich klingende Therapievorschläge: Chemo-, Strahlen- und Hormontherapie oder eine Operation. Auch wenn man seinem Arzt ein großes Vertrauen entgegen bringt, spricht vieles dafür, sich bei solch gravierenden Diagnosen eine Zweitmeinung einzuholen.
Bei schwerwiegenden Krankheitsbefunden ist es für den Patienten und seine Angehörigen wichtig, zunächst einmal Ruhe zu bewahren und sich umfassend über mögliche Behandlungswege zu informieren. Der diagnostizierende Arzt wird die verschiedenen Möglichkeiten darlegen und eine Empfehlung aussprechen. Da Ärzte jedoch oft zu den Therapieverfahren raten, die sie am besten kennen und am häufigsten anwenden, ist es ratsam, sich eine zweite Fachmeinung einzuholen. Sie gibt Sicherheit oder zeigt Behandlungsalternativen auf.
Krebs ist nicht gleich Krebs
Die mit Abstand häufigste Krebsart bei Männern ist das Prostatakarzinom - jährlich wird diese Diagnose allein in Deutschland etwa 70.000-mal gestellt. Prof. Dr. med. Th. Klotz beruhigt: "Die Tatsache, dass in Deutschland derzeit über 280.000 Männer mit dieser Erkrankung leben, zeigt, dass sie gut behandelbar ist. Je nach Lage, Größe und Aggressivität des Tumors stehen mehrere Therapiepfade zur Verfügung."
Er ist einer von zwei Chefärzten des urologischen Fachgebiets der Kliniken Nordoberpfalz AG und laut der FOCUS-Ärzteliste einer der besten Urologen Deutschlands. Über das Prostatakarzinom hinaus hat seine Abteilung viel Erfahrung mit Krebserkrankungen im Uro-Genitaltrakt. Mit 16.000 Neuerkrankungen pro Jahr ist das Harnblasenkarzinom das zweithäufigste Krebsleiden in der Urologie. Insgesamt eher selten, aber mit zunehmender Häufigkeit tritt ein Tumor im Hoden auf. "Auch wenn Krebs eine schwerwiegende Erkrankung sein kann, besteht meist kein sofortiger Handlungsbedarf im Sinne eines Notfalls. Daher empfehlen wir allen Patienten, die Therapieentscheidung gut abzuwägen und sich eine Zweitmeinung einzuholen", empfiehlt Dr. Klotz. "Denn wenn der Patient die genaue Diagnose, die Behandlungsansätze und mögliche Folgen genau kennt, hilft es ihm und seinen Angehörigen oft, mit der Erkrankung besser zurecht zu kommen."
Mehr Sicherheit für schwierige Entscheidungen
Gesetzlich haben Betroffene ein Recht auf eine zweite Meinung. Die Kosten hierfür werden in der Regel von den privaten und gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Das Ziel dieses Verfahrens ist mitunter, dem Patienten operative Eingriffe zu ersparen, die nicht zwingend notwendig sind und ihm gleichermaßen mehr Sicherheit über die Sinnhaftigkeit einer Operation zu geben, zu der mehrere Ärzte übereinstimmend raten. Ein Arzt, der einerseits auf einen großen Erfahrungsschatz zurückblicken kann und andererseits keinen finanziellen Nutzen aus der Behandlung zieht, kann eine fundierte und neutrale Hilfestellung bei solch schwierigen Entscheidungen wie der Krebstherapie leisten. "Um dem Patienten eine solche Hilfestellung bieten zu können, brauchen wir sämtliche Unterlagen, die zur Erstdiagnose geführt haben. Diese Patientenakte umfasst beispielsweise Laborbefunde, Röntgen- oder Ultraschallaufnahmen sowie einen Arztbrief mit der Diagnose und den geplanten Maßnahmen. Nach eingehender Prüfung dieser Dokumente und einem vertiefenden Patientengespräch geben wir ihm dann unsere Einschätzung und Empfehlung mit", erklärt der Chefarzt den Ablauf des Verfahrens. "Das weitere Vorgehen bespricht der Betroffene dann wieder mit dem Erstbehandler."