Erfurt, 11.05.2018 - Der 121. Deutsche Ärztetag hat
die mit dem aktuellen Koalitionsvertrag beschlossene vollständige
Tarifrefinanzierung bei Pflegekräften begrüßt. Gleichzeitig forderte
er mit Nachdruck, Ärztinnen und Ärzte sowie das übrige medizinische
Personal ebenso mit in die Regelung einzubeziehen. Aufwendungen für
die Vorhaltefunktion sowie die Personalrekrutierung und
Personalentwicklung müssten umfassend berücksichtigt werden. Nur
dadurch könne "eine klare Trendwende von einer verfehlten
Ökonomisierung hin zu einer am medizinischen, pflegerischen und
menschlichen Bedarf ausgerichteten Modernisierung erreicht werden",
stellten die Abgeordneten klar.
An die Bundesregierung und die Bundesländer erging der Appell, die
Krankenhausstrukturen zukunfts- und versorgungsorientiert
weiterzuentwickeln. Dies erfordere ausreichendes und qualifiziertes
Personal, eine sektorenübergreifende Versorgungsplanung unter
Berücksichtigung regionaler Strukturen sowie die Sicherstellung von
medizinischer Kompetenz in der Fläche. Notwendig seien deutlich
erhöhte Investitionen für Umstrukturierungen, neue Technologien und
Digitalisierung. Dazu müssten die Bundesländer dringend ihren
Investitionsverpflichtungen nachkommen. Für die Implementierung neuer
Technologien sei der zusätzliche Einsatz von Bundesmitteln nötig.
Zudem sei eine Abschaffung des DRG-Systems notwendig. "Der Versuch,
mittels finanzieller Anreize und Elemente des Wettbewerbs zu einer
besseren und effizienteren gesundheitlichen Versorgung der
Bevölkerung zu gelangen, ist gescheitert", stellen die
Ärztetags-Abgeordneten fest. Die Alternative zu Konkurrenzdenken und
Wettbewerb sei die sektorenübergreifende Kooperation, die sich am
Nutzen für die Bevölkerung orientiert.
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