fit und munter - Heuschnupfen – was wirklich hilft

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Heuschnupfen – was wirklich hilft

Die Sonne scheint, ein laues Lüftchen weht – doch nicht jeder kann sich über das schöne Wetter freuen. Denn viele Menschen leiden im Frühling und Sommer unter juckenden Augen, einer laufenden Nase und Niesattacken. Schließlich ist die Natur jetzt besonders aktiv: Die Pflanzen blühen und schicken ihre Pollen auf die Reise. Oft helfen einfache Maßnahmen um das Problem in den Griff zu bekommen.
Fast jeder fünfte Deutsche schlägt sich in diesen Tagen mit Heuschnupfen herum – mit steigender Tendenz. Unter Heuschnupfen (Pollinosis) versteht man eine Allergie gegen Pollen, also gegen den Blütenstaub von Pflanzen.

So mancher denkt vielleicht, im Mai das Schlimmste überstanden zu haben. Doch nach Hasel, Erle, Birke, Eiche, Buche und Esche folgen im Juni die Pollen von Roggen und anderen Getreiden. Noch bis Juli blühen Gräser und Getreide, Kräuter wie Beifuß, Nessel und Wegerich sogar bis in den August.

Warum einige Menschen eine Allergie gegen Pollen entwickeln und andere nicht, ist nicht abschließend erforscht. Die Vererbung spielt offenbar eine wichtige Rolle. Auch Tabakrauch in der Kindheit soll das Risiko erhöhen, eine Allergie zu entwickeln. Fakt ist: Beim Allergiker liegt eine sogenannte Überreaktion des Immunsystems vor. Das Immunsystem reagiert übermäßig auf bestimmte körperfremde Substanzen der Umwelt – in diesem Fall auf Pollen. Die Pollen werden wie Krankheitskeime betrachtet, obwohl sie eigentlich keine Gefahr für die Gesundheit darstellen.

Kommen die Pollen in Kontakt mit den Atemwegen, lösen sie die typischen Beschwerden wie juckende gerötete Augen, laufende Nase und Niesattacken aus. Weitere häufige Symptome: Kopfschmerzen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit.

Glücklicherweise reagieren Pollenallergiker nicht auf jede Pollenart mit Beschwerden. Um herauszufinden, gegen welche Pollen man allergisch ist, sollte man einen Allergologen aufsuchen. Dieser führt einen Allergietest (Hauttest) sowie Laboruntersuchungen durch. Im Blut können gegebenenfalls spezifische Antikörper oder Abwehrzellen nachgewiesen werden.

Die Behandlung einer Allergie beginnt meist damit, dass der Kontakt zum auslösenden Allergen vermieden wird. Bei Pollen ist das aber oft nur begrenzt möglich – schließlich kann man sich nicht wochenlang in einem sterilen Raum verschanzen. Doch es gibt andere Möglichkeiten, die Beschwerden zu beseitigen oder zumindest besser in den Griff zu bekommen.

Die besten Tipps:

► Regelmäßig inhalieren
Vor allem das Inhalieren von Wasserdampf kann die gereizten Schleimhäute beruhigen und die Durchblutung im Nasen- und Rachenraum verbessern. Das Atmen wird wieder leichter. Das Inhalieren mittels Schüssel birgt Risiken. Kippt das Gefäß mit der heißen Flüssigkeit um, kann es zu Verbrennungen kommen. Außerdem gelangen die Dämpfe nicht nur in Mund und Nase, sie können die Augen reizen. Sicherer ist ein Inhalator (z.B. das IN 550 von Medisana). Inhaliert wird bei diesen Geräten durch eine Mund-Nasen-Maske. In das Innere des Inhalators kommt eine bestimmte Menge Wasser plus gegebenenfalls ein Zusatz. Wer mit dem Inhalieren noch tiefer in die Atemwege vordringen möchte, kann einen Ultraschall-Inhalator verwenden. Dieser erzeugt sehr feine Tröpfchen, die bis in die Bronchien vordringen können. In dem Vernebler wird die Inhalationslösung mit Ultraschall über eine Düse zerstäubt.

► Zur richtigen Zeit lüften
In den Mittags- und Nachmittagsstunden befinden sich die meisten Pollen in der Luft. Zu diesem Zeitpunkt sollten die Fenster geschlossen bleiben. Besser ist es in den späten Abendstunden, wenn die Pflanzen ihre Aktivitäten herunterfahren, zu lüften. Während es regnet oder nach dem Regen kann ebenfalls gut gelüftet werden.

► Täglich Haare waschen
Damit die Pollen nachts nicht in Nase und Augen dringen, hat es sich bewährt, abends die Haare zu waschen – in der Pollenflugzeit am besten täglich.

► Nicht im Schlafzimmer ausziehen
Um die Pollenbelastung im Schlafzimmer gering zu halten, sollte man die am Tag getragene Kleidung in einem anderen Zimmer ausziehen und ablegen. Es empfiehlt sich, die draußen getragene Kleidung jetzt öfter zu waschen.

► Häufiger die Wohnung putzen
Experten raten, während der Pollensaison häufiger die Möbel abzuwischen und den Fußboden zu säubern. So bleibt die Pollenkonzentration in der Wohnung gering. Dabei möglichst eine Atemmaske tragen oder eine andere nicht-allergische Person bitten, die Wohnung zu reinigen.

► Urlaub genau planen
Bei der Urlaubsplanung sollte man versuchen, Gebiete mit geringem Pollen- oder Sporenflug auszuwählen. Vor allem in den Bergen und am Meer ist die Pollenbelastung viel geringer. Allergiker mit einer Eschenpollen-Allergie sollten Mittelmeerländer meiden. Hier fliegen nämlich häufig Olivenpollen, die ähnliche Allergene enthalten wie Eschenpollen.

Gegen die Symptome des Heuschnupfens stehen auch verschiedene Medikamente als Tabletten, Nasensprays und Augentropfen zur Verfügung. Als ursächliche Therapie gibt es die Hypersensibilisierung. Dabei werden die Allergene in aufbereiteter Form unter die Haut gespritzt. Das Immunsystem lernt nach und nach mit den Allergenen umzugehen, die auslösenden Stoffe werden nicht mehr als Fremdkörper bekämpft.
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