fit und munter - Asklepios Kliniken erwarten wegen Sommerhitze mehr Notfall-Patienten / Zehn "goldene Regeln" von Notfallmedizinern für "gefühlte" 35 Grad (FOTO)

fit und munter

Asklepios Kliniken erwarten wegen Sommerhitze mehr Notfall-Patienten / Zehn "goldene Regeln" von Notfallmedizinern für "gefühlte" 35 Grad (FOTO)



Die Notaufnahmen der Asklepios Kliniken rechnen damit, dass in den
kommenden Tagen deutlich mehr Patienten als üblich wegen
hitzebedingter Beschwerden behandelt werden. Wetterexperten erwarten
in vielen Regionen Deutschlands, auch in Hamburg, hochsommerliche
Temperaturen von zum Teil über 30 Grad. Kopfschmerzen, Schwindel,
Kreislaufprobleme sowie allgemeines Unwohlsein sind dann die
typischen Symptome der Patienten, die sich in einer Notaufnahme
vorstellen oder dorthin gebracht werden. Häufig ist ein
Flüssigkeitsmangel Ursache für die Beschwerden. Insbesondere ältere
Menschen reagieren dabei empfindlicher auf einen Flüssigkeitsverlust,
z. B. durch Schwitzen, weil bei ihnen der Anteil von Flüssigkeit am
Körpergewicht nur 60 Prozent ausmacht.

"Besonders gefährlich sind der Flüssigkeitsmangel und die direkte
Hitzeeinwirkung", erklärt Dr. Gabriele Groth, Leitende Ärztin der
Zentralen Notaufnahme der Asklepios Klinik Altona (Hamburg), die
jährlich ca. 55.000 Notfallpatienten behandelt
(www.asklepios.com/hamburg/altona/experten/zna/). An heißen Tagen
erhöht sich der Flüssigkeitsbedarf mitunter erheblich. Das
körpereigene Kühlungssystem stößt dann schnell an seine Grenzen und
es kann zu einer Dehydrierung kommen. Der Mangel an Flüssigkeit im
Körper ist dabei Folge von zu geringer Flüssigkeitsaufnahme und einem
großen Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen. "Man darf nicht
vergessen, dass unser Körper zu 60 Prozent und unser Gehirn zu 80
Prozent aus Wasser bestehen. Deshalb macht sich ein
Flüssigkeitsmangel als Erstes im Kopf bemerkbar. Die Patienten klagen
dann über Kopfschmerzen, Schwindel, Kreislaufprobleme, Müdigkeit und
allgemeines Unwohlsein. Aber auch eine Bewusstseinstrübung kann eine
ernstzunehmende Folge der Hitze sein", so Dr. Groth. Außerdem gehen
durch das Schwitzen auch wertvolle Mineralstoffe, die der Körper für
seine Stoffwechselprozesse benötigt, verloren. Insbesondere kleine
Kinder sowie alte und kranke Menschen müssen in dieser Jahreszeit
besonders vorsichtig sein, warnt die Notfallmedizinerin. Bei
Patienten mit Herzschwäche ist bei zunehmenden Beschwerden zeitnah
der Hausarzt zu kontaktieren. Tägliches Wiegen sowie regelmäßige
Blutdruckkontrollen können zur Einschätzung des
Flüssigkeitshaushaltes und der Kreislaufsituation dienen.

Zehn "goldene Regeln" der Mediziner

Während die meisten Menschen die Sommerwärme voll genießen,
sollten vor allem ältere Menschen und Kinder vernünftig mit der Hitze
umgehen. Diese Tipps haben die Experten der Asklepios Kliniken:

1. Tragen Sie luftige Kleidung und eine helle Kopfbedeckung, wenn Sie
in der Sonne unterwegs sind.
2. Halten Sie sich möglichst in kühlen Räumen auf.
3. Vermeiden Sie ungewohnte körperliche Anstrengung.
4. Setzen Sie sich nicht der prallen Sonne aus (z.B. bei der Arbeit
im Garten).
5. Gönnen Sie sich eine verlängerte Mittagspause, machen Sie Siesta.
6. Bevorzugen Sie leichte Kost wie Gemüse, Fisch oder Obst.
7. Trinken Sie mehr als sonst, "immer über den Durst", aber keinen
Alkohol und nicht zu kühle Getränke.
8. Trinken Sie nicht zuviel auf einmal, denn pro Stunde können Sie
nur 500 - 800 ml Flüssigkeit aufnehmen und sinnvoll verwerten. Am
besten trinken Sie über den Tag verteilt jede Stunde ein Glas Wasser,
auch wenn Sie noch keinen Durst haben.
9. Bei Hitze verbraucht der Körper mehr Natrium, Magnesium und
Calcium. Deshalb ist es ratsam, dementsprechend angereicherte
Mineralwässer zu trinken. Herz- und nierenkranke Menschen sollten
allerdings aufpassen und ihren Arzt befragen, welche Wassersorten und
-mengen für sie geeignet sind.
10. Lassen Sie niemals Kinder oder Haustiere in einem geparkten Auto
zurück.

Flüssigkeitsverlust und Durst

Kleine Kinder und ältere Menschen reagieren empfindlicher auf
Flüssigkeitsverlust, vor allem durch Schwitzen. Bei Senioren macht
der Anteil von Flüssigkeit am Körpergewicht nur 60 Prozent aus. Bei
großer Hitze gehen mit dem Körperwasser immer auch Natrium, Magnesium
und Calcium mit verloren. Und zwar vor allem aus den Körperzellen
einschließlich Nervengewebe. Diese trocknen dann regelrecht aus. Man
wird dadurch müde und matt, die Reaktionsfähigkeit lässt nach, was
unter anderem im Straßenverkehr riskant ist. Im Extremfall kann es zu
regelrechten Verwirrtheitszuständen kommen. Aber auch das
Herzkreislaufsystem ist gefährdet durch ein Versacken des Blutes mit
Blutdruckabfall und durch Eindicken des Blutes mit Thrombose und
Embolie.

Da im Alter auch das spontane Durstgefühl nachlässt, lautet eine
der goldenen Regeln "Trinken Sie über den Durst". In Einrichtungen
wie Heimen oder Krankenhäusern wird regelmäßig zum Trinken animiert
und an Hand von Trinkplänen die Flüssigkeitsaufnahme auch
kontrolliert. Ältere Autofahrer sollten ebenfalls ein Prinzip der
Regelmäßigkeit pflegen, nämlich alle zwei Stunden eine Pause zum
Abkühlen und Trinken einlegen. Dies ist umso wichtiger, da die
fehlende Wärmeabgabe im überhitzten Auto fatale Folgen für
Reaktionsvermögen und Körperkreislauf hat.

Warme oder kalte Getränke

Kalte und eiskalte Getränke belasten den Körper deutlich mehr als
wohltemperierte oder warme, denn er muss viel Energie aufbringen, um
die Temperatur zu regulieren. Als Folge schwitzen wir noch mehr.
Dadurch werden zusätzliche Kalorien verbrannt, mit dem Effekt, dass
zusätzliche Körperwärme entsteht. Extrem kalte Getränke können
außerdem zu Magenproblemen und Unwohlsein führen. Deshalb der
Hinweis: Auch warmer Pfefferminztee kann erfrischen und die
Blutgefäße in Magen und Darm erweitern, sodass der Tee besser und
schneller als kalte Getränke ins Blut gelangen kann.

Gefühlte Temperaturen

Die sogenannte gefühlte Temperatur weicht von der tatsächlich
gemessenen Temperatur ab. Sie wird anhand von Luftfeuchte, Strahlung,
Wind, tatsächlicher Temperatur sowie dem menschlichen Verhalten
(Aktivität und Bekleidung) berechnet.

Im Notfall immer 112 anrufen!

Wenn es zu einem Hitzschlag oder Kollaps gekommen ist oder der
Verdacht besteht, ist sofort der Rettungsdienst unter der
Telefonnummer 112 zu verständigen. Bringen Sie den Betroffenen an
einen kühlen Ort, lockern Sie seine Kleidung, kühlen sie mit feuchten
Tüchern ab und reichen Sie Getränke, nicht zu kühl und nicht zu viel
auf einmal.

Ein Foto von Frau Dr. Gabriele Groth liegt dieser Pressemitteilung
bei. (Foto: Asklepios)



Kontakt:
Asklepios Kliniken
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