Anmoderationsvorschlag: Frauen und Männer sind grundverschieden -
das weiß jedes Kind. Weniger bekannt ist: Frauen und Männer sind auch
anders krank. Petra Terdenge berichtet:
Sprecherin:
Zum Beispiel gelten viele Männer als kleine Sensibelchen bei
Erkältungen. Bei Frauen sorgt das oft für Heiterkeit, doch es ist
nachgewiesen: Männer haben mehr Probleme mit Erkältungsviren als
Frauen, sagt Sonja Gibis von der "Apotheken Umschau":
O-Ton Sonja Gibis: 22 sec.
"Bekannt ist der so genannte Männerschnupfen, über den Frauen
gerne mal Witze reißen. Männer werden bei Grippe aber tatsächlich
öfter in der Klinik behandelt. Auch bei Atemwegsinfekten kommt es
häufiger zu Komplikationen. Eine mögliche Erklärung: Frauen haben das
aktivere Immunsystem. Bei Infekten ist das ein Vorteil. Sie leiden
allerdings auch häufiger unter Autoimmunerkrankungen wie Multipler
Sklerose und Rheuma."
Sprecherin:
Männer und Frauen reagieren anders auf Krankheiten. Werden sie
deswegen unterschiedlich behandelt?
O-Ton Sonja Gibis: 13 sec.
"Obwohl Medikamente bei Männern und Frauen teils anders wirken,
wird meist kein Unterschied in der Behandlung gemacht. So genügte in
einer Studie, die die Wirkung der Grippe-Impfung untersuchte, bei
Frauen schon die halbe Dosis. Berücksichtigt wird das in der Regel
aber nicht."
Sprecherin:
Ein weiterer Unterschied: Frauen vertragen weniger Alkohol als
Männer. Woran liegt das?
O-Ton Sonja Gibis: 21 sec.
"Die Ursache dafür liegt vor allem in der Leber, wo der Alkohol
abgebaut wird. Das Organ ist bei Frauen nicht nur kleiner, die
entsprechenden Enzyme sind auch weniger aktiv. Die Unterschiede in
der Leber haben darüber hinaus auch Einfluss auf den Abbau von
Medikamenten. Dies führt dazu, dass Frauen tendenziell eher
überdosiert werden, auch weil sie meist kleiner und leichter sind als
Männer."
Abmoderationsvorschlag:
Der kleine Unterschied ist wohl größer als bisher vermutet - auch
was die Gesundheit betrifft. Immerhin gibt es bereits Zentren für die
so genannte Gender-Medizin, so die "Apotheken Umschau". Allerdings
stehe die geschlechterspezifische Medizin noch ganz am Anfang.
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Katharina Neff-Neudert
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