fit und munter - 73-jähriger Seebär heuert wieder an

fit und munter

73-jähriger Seebär heuert wieder an

Jahrhundertealte Schiffsführergeneration setzt sich fort
Hamburg, 12. Februar 2010 - Seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts steht er an Deck, doch ans Aufhören denkt Hans Joachim Wellert noch lange nicht. Schon seit Generationen sind die Männer der Familie Wellert mit ihren Schiffen auf den Gewässern rund um Hamburg unterwegs. Als Schiffsführer, Eisbrecher und Touristenguide. Sechs Generationen lässt sich das Kapitän-Gen in der Familie zurückverfolgen. Und die Vermutung liegt nahe, dass es schon früher angefangen hat. "Wir haben das einfach im Blut. Das hört, glaube ich, auch erstmal nicht mehr auf", mutmaßt Hans Joachim Wellert. Und dabei hat er noch versucht seinen Enkel zu überreden Dachdecker zu werden. "Es hätte doch auch mal einer nicht in die Schiffsbranche gehen könne". Doch keine Chance - auch der Enkel von Hans Wellert fährt hoch zur See.

Wann es angefangen hat weiß der alte Seebär nicht genau. Wahrscheinlich bei dem Uropa seines Vaters, an dessen Namen kann sich der 73-Jährige aber nicht mehr erinnern. Aber an seinen Großvater: "Mein Opa Georg Wellert war schon Ende des 19. Jahrhunderts auf den Hamburger Gewässern unterwegs. Dann wurde auch mein Vater Schiffsführer und kaufte sich sein eigenes Boot. Er transportierte damit jede Art von Gütern, hauptsächlich Getreide, Kohle, Eisen und Kies. Seit 1951 bin ich dann mit ihm zusammen gefahren", strahlt der Kapitän stolz. Ende der 50er Jahre zog es ihn dann aber auf seinen eigenen Kahn, mit dem er die in der Elbe oder im Hamburger Hafen liegenden Seeschiffe mit Trinkwasser belieferte. Mittlerweile sind sein Sohn Andreas und sein Enkel Niels ihm auf seinen Spuren gefolgt. "Die beiden sind Schiffsführer. Wir telefonieren jeden Abend und dann erzählen sie mir, was im Hamburger Hafen so los ist."

Der Heimathafen des Schiffsführers ist nun die Vier- und Marschlande. Hier hat er auch vor vielen Jahren seine Frau kennen gelernt - natürlich bei einer Schiffsreparatur. 1999 ist Hans Joachim dann in Rente gegangen. Aber an Ruhestand war bei dem alten Seefahrer natürlich nicht zu denken. Kurzer Hand heuerte er bei der Bergedorfer Schifffahrtslinie an. Nun springt er immer ein, wenn Not am Seemann ist. "Dann moderiere ich die Tour oder steure das Schiff - manchmal sogar beides", verrät er mit einem Schmunzeln. Seebär bleibt eben Seebär.

Diese Meldung steht auch zum Download bei dem Experten für Barkassenfahrten rund um Hamburg zur Verfügung http://www.barkassenfahrt.de/presse.html



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