München, 14.06.2018 - Konservative Therapie bei Bandscheibenvorfall
Seit Jahren kritisieren Experten, dass bei vielen Bandscheibenvorfällen zu früh operiert werden. Viele Operationen sind unnötig. Nach Untersuchungen gehen bei annähernd 90 Prozent der Bandscheibenvorfälle die Beschwerden innerhalb 6-12 Wochen soweit zurück, dass eine normale Beweglichkeit wieder hergestellt wird. Voraussetzung: Eine dem Vorfall und den Beschwerden angepasste, konservative Therapie. Festzuhalten bleibt also zunächst: Die wenigsten Bandscheibenvorfälle erfordern, dass Betroffene auf dem Operationstisch Platz nehmen.
Was passiert beim Bandscheibenvorfall
Eine unglückliche, falsche Bewegung genügt. Erst zieht es, dann kommt der Schmerz. Am nächsten Tag - manchmal auch sofort - wird jede Bewegung zur Qual. Der Besuch beim Arzt mit anschließendem MRT bringt die traurige Gewissheit. Es ist ein Bandscheibenvorfall. Der Heilungsprozess ist langwierig und erfordert Disziplin. Was er in den seltensten Fällen erfordert, ist einen operativen Eingriff.
Wenn die Bandscheibe reißt
Bandscheiben bestehen aus einem Gallertkern, der von einem Faserring umgeben ist. Sie sollen als flexible Kissen Stöße und Drücke auf die Wirbelsäule abfedern und deren Beweglichkeit gewährleisten. Diese Flexibilität wird durch Bewegung erreicht. Wer sich nicht bewegt, riskiert, dass die Bandscheiben spröde werden. Des Weiteren geben unsere Bandscheiben tagsüber Flüssigkeit ab. Über Nacht hydrieren sie wieder und sind am nächsten Tag wieder einsatzbereit.
Ein Bandscheibenvorfall, auch Bandscheibenprolaps genannt, entsteht, wenn der Faserring reißt und der Gallertkern in den Wirbelkanal austritt. Dieses Gewebe drückt auf den Spinalnerv und verursacht Schmerzen. Hält der Druck an, entzündet sich der Nerv und sorgt als weitere Folge für Kribbeln sowie Taubheitsgefühle in den Extremitäten. Ein Bandscheibenvorfall im Lendenwirbelbereich kann zudem Inkontinenz zur Folge haben.
Genaue Auskunft über den Zustand der betroffenen Bandscheibe(n) gibt die Kernspintomographie. Sie zeigt auf, ob es sich tatsächlich um einen Bandscheibenvorfall handelt oder nur um eine Protrusion. Hierbei ist der Faserring nur ausgebeult oder geringfügig gerissen.
Die OP - nur im Notfall
Es ist traurige Realität, dass zu oft operiert wird. Dabei bedürfen nur 10% aller Vorfälle tatsächlich eines Eingriffs. Bei einer Nukleotomie wird minimalinvasiv das herausgetretene Gewebe entfernt, um den Nerv zu entlasten. In ganz schweren Fällen kommen Bandscheibenprothesen zum Einsatz. Die Entscheidung für eine OP sollte nur fallen, wenn konservative Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg haben.
Die Heilungschancen der nicht-chirurgischen Therapie
Eine konservative Herangehensweise umfasst mehrere Phasen und Methoden. In der Akutphase stehen Ruhe und Wärme im Vordergrund. Im Anschluss folgen Mobilisierung, Massagen, Kräftigung und dergleichen mehr. Ungefähr 90% aller Bandscheibenvorfälle lassen sich so heilen. Das herausgetretene Gewebe verkümmert. Bei einer Protrusion bildet sich die Wölbung zurück. Der Nerv kommt wieder frei und die Symptome klingen ab.
Nur unter ärztlicher Aufsicht
Die Spezialisten des Apex Spine Centers finden für jeden Patienten die bestmögliche Therapie, dort arbeiten Spezialisten mit jahrelanger Erfahrung in jeder Form von Bandscheiben Operationen und ebenfalls mit Erfahrung in der Anwendung der konservativen Therapie. Wichtig ist eine gründliche und professionelle Diagnose. Hier weitere infos: https://www.apex-spine.de/konservative-therapie.html
Ziel ist es, den Bandscheibenvorfall ohne Operation zu heilen und den Patienten das nötige Rüstzeug mitzugeben, damit sie von weiteren Verletzungen verschont bleiben. Dies wird durch die richtige Diagnose und Therapie sowie die Sensibilisierung der Patienten hinsichtlich dieses Themas erreicht. Ein nicht korrekt behandelter Bandscheibenvorfall kann Langzeitschäden nach sich ziehen.