Das Hagener Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) hat nach
jahrelangen Recherchen seine Ergebnisse über Delfintherapieanbieter
und -vermittler auf seiner Homepage veröffentlicht. Es wird über
Betrüger aus der Branche, die Gefahren einer Delfintherapie und über
Tierquälerei der Delfine berichtet.
Jürgen Ortmüller, Geschäftsführer des WDSF: "Eine Delfintherapie
birgt große gesundheitliche Risiken für Mensch und Tier. Inzwischen
hat sich diese medizinisch und wissenschaftlich nicht anerkannte
Pseudotherapie zu einem Millionengeschäft für Anbieter und Vermittler
entwickelt. Die kommerzielle Delfintherapie ist in Deutschland
verboten, sodass dubiose Anbieter wie in der Türkei, in Ägypten und
in Übersee Eltern betroffener Kinder das Geld aus der Tasche ziehen."
Der Bundesverband "autismus Deutschland e.V." und Eltern von
behinderten Kindern berichteten dem WDSF, dass durch Spendenaktionen
oft nur ein Teil der Kosten von bis zu 15.000 Euro für eine
Delfintherapie zusammen kommen würde und der Rest dann teilweise
durch Darlehn von den Eltern finanziert werden müsse. Für
Spendengelder die in Deutschland bei gemeinnützigen Vereinen für
personenbezogene Delfintherapien eingehen, dürfen
Spendenbescheinigungen für das Finanzamt ausgestellt werden.
Ortmüller: "Die Vereine kassieren die Spenden, erheben eigene
Kostenerstattungen, haben manchmal gut bezahltes Personal und leiten
den Rest an kommerzielle Delfintherapieanbieter im Ausland weiter.
Dort sitzen dann oft Verbindungsleute, die an den Spendenaktionen
partizipieren."
Der Düsseldorfer Delfintherapievermittler "dolphin aid e.V."
verklagte das WDSF aufgrund seiner kritischen Berichterstattung über
den "fragwürdigen Verein" vor dem Landgericht Köln. Dort wurden
jedoch 20 Klagepunkte mit Urteil vom 25.10.2017 (AZ 28 O 368/16)
abgewiesen. Der vorsitzende Richter des LG Köln wies darauf hin, dass
"dolphin aid" sich Kritik gefallen lassen müsse und dass Inhalte der
WDSF-Homepage über den Delfintherapievermittler bewiesen zutreffend
seien. Über die Berufung von "dolphin aid" entscheidet das
Oberlandesgericht Köln am 5. Juli 2018 (AZ 15 U 170/17). In der
mündlichen Berufungsverhandlung wies der Senat des OLG Köln bereits
darauf hin, dass er voraussichtlich dem erstinstanzlichen Urteil des
LG Köln im Wesentlichen folgen wird.
Während des Gerichtsverfahrens hatte sich herausgestellt, dass die
"dolphin aid"-Gründerin Kirsten Kuhnert ihren Vorstandsposten bei dem
Verein aufgegeben hatte und als bezahlte Managerin in das
Delfintherapiezentrum CDTC auf Curacao gewechselt war.
Ortmüller: "Vereine wie "dolphin aid" betreiben bei
Spendensammelaktionen ihre Abzocke. Gründer von solch fragwürdigen
Vereinen wechseln dann, nachdem Millionen Euro Spendengelder
alljährlich in die Vereinskasse gespült werden, zum Beispiel als
bezahlte Mitarbeiter wie bei "dolphin aid" in das selbst ernannte
Delfintherapiezentrum. Das Leid der Delfine in Gefangenschaft ist
offenbar allen Beteiligten egal."
Im Jahr 2016 waren die Gründer des Delfintherapieanbieters
"Dolphin Kids" wegen Veruntreuung von Spendengeldern zu einer Zahlung
von fast 190.000 Euro verurteilt worden, weil sie sich "hemmungslos
an den Spendengeldern bedient hatten", wie das Gericht formulierte,
berichtet das WDSF.
Das WDSF warnt vor einer Teilnahme an einer Delfintherapie und
beschreibt Alternativmöglichkeiten. "Ein Sonnenurlaub ohne
Delfintherapie bringt in entspannter Atmospähre den betroffenen
Kindern mit ihren Eltern meist mehr, als der Stress einer langen
Anreise und der Angst der Kinder vor den Delfinen in Gefangenschaft",
meint WDSF-Geschäftsführer Ortmüller.
Pressekontakt:
Jürgen Ortmüller
WDSF-Geschäftsführer
Mobil: 0151 24030 952
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