Die geplanten Themen:
"Horrordroge auf Rezept" Wie die Familie Sackler mit ihrem
Pharma-Konzern Milliardengewinne aus dem süchtig machenden
Schmerzmittel "OxyContin" in den internationalen Museumsbetrieb
investiert
Eine Drogenepidemie von historischem Ausmaß sucht seit einigen
Jahren die USA heim, der jedes Jahr über 65.000 Menschen zum Opfer
fallen. Angefangen hat die Geschichte mit dem Schmerzmittel
"OxyContin", das die Familie Sackler mit ihrem Unternehmen "Purdue
Pharma" 1996 auf den Markt gebracht und aggressiv beworben hat, als
schmerzstillend und harmlos. Der "Pain Killer" aber macht extrem
süchtig, das aber verschwieg Familie Sackler - so der Vorwurf. Die
Patienten bekamen das Mittel ohne Probleme massenhaft verschrieben,
Tausende gerieten in die Abhängigkeit und landeten schließlich bei
Heroindealern. Heute hat die Opiod-Epidemie in den USA ein solches
Ausmaß angenommen, dass Präsident Trump den medizinischen Notstand
ausrufen musste. Die Familie Sackler machte mit dem Medikament bisher
über 35 Mrd. Dollar Umsatz und finanziert mit den Gewinnen
internationale Museen, wie das Metropolitan Museum in New York, den
Louvre in Paris, die Tate Modern in London und das Jüdische Museum in
Berlin, wo die bekannte Sackler-Treppe den Museumsneubau mit dem
Altbau verbindet. Nan Goldin, Aktivistin und Fotografin aus New York
fordert mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen die Museen der Welt
auf, keine Gelder mehr von der Familie Sackler anzunehmen und fordert
die Unternehmer auf, Entzugskliniken zu finanzieren, anstatt ihr
Image mit Museumssponsoring aufzupolieren.
"ttt" berichtet über die Geschichte dieser Drogenepidemie und den
Zusammenhang zu internationalem Museumssponsoring. Wir treffen in New
York den Pulitzer-Preisträger Barry Meier, der in seinem Buch "Pain
Killer" die erschütternde Geschichte dieses Medikaments
aufgeschrieben hat und wir sprechen mit dem Fotografen Brian Snyder,
der die Opfer dieser Epidemie in einer Reportage festgehalten hat.
Autor: Ulf Kalkreuth
"Auf der Suche nach Ingmar Bergman" Zum 100. Geburtstag des
Ausnahmeregisseurs
Er ist - ganz offiziell - der "größte Filmregisseur aller Zeiten",
gekürt von Kollegen wie Martin Scorsese, Woody Allen und Wim Wenders
1997 in Cannes: Ingmar Bergman. Am 14. Juli wäre er 100 Jahre alt
geworden. In ihrem Dokumentarfilm "Auf der Suche nach Ingmar Bergman"
nähert sich die Regisseurin Margarethe von Trotta nun dem auch von
ihr bewunderten Filmemacher und entdeckt in Gesprächen mit Freunden
und Familienangehörigen einen von Dämonen getriebenen Mann, für den
Filmemachen auch Therapie ist. Eine beeindruckend persönliche Hommage
an einen Jahrhundert-Künstler.
"ttt" traf Margarethe von Trotta in Paris. Autor: Tim Evers
"Weimar am Pazifik" Die Thomas-Mann-Villa in Los Angeles wird
deutsche Künstlerresidenz
Matt Damon, Steven Spielberg u.a. Hollywood-Größen wohnen in der
Nachbarschaft - die einstige Exil-Residenz des Nobelpreisträgers
Thomas Mann liegt heute in teuerster Lage am San Remo Drive in
Pacific Palisades. Die Bundesregierung kaufte die Villa und lässt sie
komplett renovieren. Zur Eröffnung des "Thomas Mann House" vor zwei
Wochen kam Bundespräsident Steinmeier. Als erster Stipendiat der
Künstlerresidenz zieht Burghart Klaußner ein. Der Schauspieler legt
im September seinen ersten Roman vor. Im Interview denkt er nach über
Deutschland und Amerika, die bedrohte Demokratie in einer zunehmend
gespaltenen Gesellschaft hier wie dort. Und er erinnert daran, dass
auch Thomas Mann - wie Bertolt Brecht, Hanns Eisler, Kurt Weill und
Lion Feuchtwanger in der unmittelbaren Nachbarschaft von Pacific
Palisades - damals ein Refugee war: Flüchtling in heilloser Zeit.
"ttt" hat sich in der Villa, die trotz Renovierung noch eine
Baustelle ist, umgesehen. Autor: Andreas Lueg
"Foxtrot" Ein bewegender Film übt mit feiner Ironie Kritik an
Israels Armee und ihrem Mythos
Es ist der am meisten gefeierte Film in Israel im vergangen Jahr
(Silberner Löwe in Venedig) - aber auch der umstrittenste. Denn er
rührt an einem Tabu: Er kritisiert die israelische Armee. Miri Regev,
ehemalige Offizierin und Pressesprecherin der israelischen Armee,
heute Kulturministerin des Landes, hat den Film öffentlich
kritisiert, er sei eine Diffamierung der Israelischen Streitkräfte.
Regisseur Samuel Maoz und seine Familie erhielten Drohungen. Der Film
erzählt die Geschichte von einem Vater, der die Nachricht bekommt,
dass sein Sohn im Krieg gefallen sei. Der Vater, selbst traumatisiert
vom Kriegseinsatz und Sohn einer Holocaust-Überlebenden lebte immer
im Schatten der Shoah, die Ereignisse, die er nie erlebt hatte,
bestimmten sein Leben. Der Sohn ist stationiert an einem entlegenen
Checkpoint Israels, dort aber kommt es zum dramatischen Zwischenfall.
Nach seinem Film "Lebanon", in dem Maoz sein Trauma als Soldat im
Panzer im Libanon verarbeitet, jetzt also wieder eine Geschichte über
den ständigen Ausnahmezustand in der israelischen Armee. Diesmal aber
erzählt Maoz vom Trauma der israelischen Gesellschaft insgesamt: "Ich
habe verstanden, warum Israels Gesellschaft sich so verhält, wie sie
es tut. Und meine simple und zugleich komplexe Antwort ist, dass wir
eine traumatisierte Gesellschaft sind durch unsere emotionale
Erinnerung an die Bilder von dem, was sich während des Holocaust
ereignete."
"ttt" traf den Regisseur Samuel Maoz in Tel Aviv zum Interview.
Autorin: Katja Deiss
"Was haben ein Fußballspiel und ein Violinkonzert miteinander zu
tun?" Der 22jährige Violinist Emmanuel Tjeknavorian im Porträt
Warum ist ein gutes Violinkonzert wie ein gutes Fußballspiel?
Emmanuel Tjeknavorian, Fan von Real Madrid und Ludwig van Beethoven,
weiß es. Der 22jährige Geiger aus Wien gab gerade in der Reihe "Debüt
im Deutschlandfunk Kultur" ein Konzert in der Berliner Philharmonie
mit dem Deutschen Symphonieorchester Berlin. In dieser Reihe
debütierten bereits Daniel Barenboim, Jessye Norman und Simon Rattle,
bevor sie weltberühmt wurden. Emmanuel Tjeknavorian gilt unbestritten
als ein Ausnahmetalent. 2015 gewann er beim Sibelius-Wettbewerb in
Helsinki gleich zwei Preise; in der Saison 2017/2018 gastiert er als
"Rising Star" in den besten Konzertsälen Europas; gerade ist seine
erste CD mit Solos auf der Violine erschienen. "ttt" stellt Emmanuel
Tjeknavorian vor: auf dem Fußballplatz, auf der Konzertbühne und im
Gespräch. Autor: Lutz Pehnert
Im Internet unter www.DasErste.de/ttt
Moderation: Max Moor
Redaktion: Christine Thalmann (rbb)
Pressekontakt:
Agnes Toellner, Presse und Information Das Erste,
Tel: 089/5900 23876, E-Mail: agnes.toellner@DasErste.de
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