fit und munter - Umfrage: Fast 80 Prozent aller Angestellten können im Urlaub wirklich "abschalten" / TÜV Rheinland: Repräsentative Umfrage zur Erreichbarkeit in der Urlaubszeit (FOTO)

fit und munter

Umfrage: Fast 80 Prozent aller Angestellten können im Urlaub wirklich "abschalten" / TÜV Rheinland: Repräsentative Umfrage zur Erreichbarkeit in der Urlaubszeit (FOTO)



Sommerzeit ist Urlaubszeit. Doch je mehr Verantwortung die Arbeit
mit sich bringt, desto schwerer fällt es, im Urlaub wirklich
abzuschalten. Zudem sorgen mobile Kommunikationsmittel dafür, dass
Arbeitnehmer ständig erreichbar sind - zumindest theoretisch. Gut 13
Prozent aller angestellten Arbeitnehmer in Deutschland geben an, dass
ihr Arbeitgeber von ihnen erwartet, auch im Urlaub erreichbar zu
sein. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage des
Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag von TÜV Rheinland.
Immerhin fast 80 Prozent der rund 2.900 Befragten gaben dagegen an,
dass von ihnen eher selten oder nie erwartet werde, erreichbar zu
sein. Nach Ansicht der Gesundheitsexperten von TÜV Rheinland ein
positives Signal, denn Urlaub soll auch Arbeitsfrei sein.

Urlaub muss auch Freizeit sein

Ständige Erreichbarkeit oder aber freie Tage, die dazu genutzt
werden, im Homeoffice in Ruhe Dinge abzuarbeiten, sind nur zwei
Verhaltensweisen, von denen Dominique Bialasinski,
Fachgebietsleiterin für betriebliche Gesundheitsförderung bei TÜV
Rheinland, entschieden abrät. "Ferien sind zur Erholung da und
sollten der Wiederherstellung der Arbeitskraft dienen. Wird im Urlaub
gearbeitet, mindert das den wohltuenden Effekt", sagt Bialasinski.

Ein langer Urlaub bringt mehr Entspannung

Besonders erholsam ist der Urlaub bei einer Länge von zwei bis
drei Wochen. So bietet sich ein längerer Jahresurlaub eher an als
viele kurze Auszeiten. Denn: "Erholung geschieht nicht auf
Knopfdruck. Körper und Geist benötigen einige Tage, um abzuschalten
und zu entspannen", so die Expertin. Lange Reisen nach Übersee,
Jetlag und Zeitumstellung verzögern die Entspannungsphase zusätzlich.
Auch die Erreichbarkeit während des Urlaubs schränkt die Erholung
ein. Für bestimmte Berufsgruppen und Positionen ist der Draht zur
Firma während der Abwesenheit allerdings Realität. "Wenn es wirklich
notwendig ist, im Urlaub erreichbar zu sein, sollten dafür im Vorfeld
klare Regeln abgesprochen und festgelegt werden. Zudem empfiehlt es
sich festzuhalten, welche Verantwortlichkeiten und Aufgaben delegiert
werden können", betont Bialasinski.

Vorgesetzte haben Vorbildfunktion

Vorgesetzte sollten auch ihre Vorbildfunktion gegenüber den
Mitarbeitern im Blick haben. Wer sich aus dem Urlaub heraus noch
einschaltet, schürt damit im Team den ungesunden Druck und die
Erwartung, in den Ferien erreichbar zu sein und ebenfalls nicht
abzuschalten. Gerade den Workaholics und Arbeitnehmern mit hohem
Pensum rät Bialasinski, Urlaub frühzeitig zu planen - und nicht erst
dann, wenn sich Erschöpfung bemerkbar macht. Auch für die
Abwesenheitsvorbereitung ist die rechtzeitige Planung sinnvoll. Nach
den Ferien lässt sich die Erholung am besten durch kurze
Entspannungsphasen und bewusstes Erinnern an die Urlaubszeit
konservieren. Die Expertin weiß: "Die Auszeit von der Arbeit gehört
für erfolgreiches Schaffen und die Bildung einer guten persönlichen
Resilienzfähigkeit dazu."



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