Endlich! Der Sommer ist da. Zeit für Garten, Schwimmbad, Park und
Eisdiele. Aber Vorsicht ist geboten. Denn auch Insekten wie Bienen,
Wespen, Hummeln und Hornissen lieben die warme Jahreszeit und sind
vor allem an diesen beliebten Plätzen anzutreffen. Für die
hierzulande rund 2,8 Millionen Insektengiftallergiker bedeutet das,
umsichtig zu handeln und die Insekten im Blick zu haben. Denn werden
die Allergiker gestochen, besteht für sie sogar Lebensgefahr.
Die Stichstelle: gerötet, geschwollen und äußerst schmerzhaft
Für Nicht-Allergiker ist ein Insektenstich vor allem lästig:
Mehrere Tage andauernde Rötungen, Schwellungen und Schmerzen sind die
Folge. Besonders Hornissenstiche sind äußerst schmerzhaft, gefolgt
von Wespen- und Bienenstichen. Bei Letzteren bleibt der Stachel meist
in der Haut stecken und sollte vorsichtig, ohne den Giftsack zu
zerdrücken, entfernt werden.
Anzeichen einer Allergie sofort erkennen
Bei einem Insektenstich ist es wichtig, die eigene Reaktion
aufmerksam zu beobachten. Eine Nesselsucht (Urtikaria), Schwellungen
im Gesicht und am Hals oder Juckreiz an Handinnenflächen sowie
Fußsohlen deuten auf eine Allergie hin. Diese Reaktionen können sich
bis zum lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock entwickeln. "Jeder
Mensch, der einmal von einer Biene oder Wespe gestochen wurde, kann
eine Insektengiftallergie entwickeln. Wer schon einmal
weiterreichende Reaktionen infolge eines Stichs hatte, sollte dies
von einem Allergologen klären lassen", rät Frau Prof. Dr. med.
Franziska Ruëff, Dermatologin und Oberärztin an der
Ludwigs-Maximilians-Universität in München.
Deshalb ist eine frühzeitige Diagnose und Therapie durch einen
Allergologen von großer Bedeutung. "Der Allergologe entscheidet nach
einem ersten Gespräch, ob eine Allergiediagnostik sinnvoll ist. Blut-
und Hauttests sorgen dann für Klarheit." sagt Prof. Ruëff. Stellt er
eine Allergie fest, verschreibt er in der Regel ein Notfallset, das
Insektengiftallergiker vor allem im Sommer jederzeit bei sich tragen
sollten.
Langfristig vorbeugen mit der Allergie-Impfung
"Für Insektengiftallergiker kann eine spezifische Immuntherapie,
also eine Hyposensibilisierung, lebensrettend sein", so Prof. Ruëff.
Denn nach dieser Impfung sind 90 Prozent der Patienten nahezu
beschwerdefrei und ihr Immunsystem reagiert wieder normal. Die
Hyposensibilisierung wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
als einzig ursächliche Behandlungsmethode empfohlen. Bei
entsprechender Diagnose übernehmen alle Krankenkassen die Kosten der
Therapie.
Weitere Informationen zur Feststellung und Behandlung von
Insektengiftallergien gibt es unter www.insektengiftallergie.de. Die
Initiative Insektengiftallergie bietet Patienten, Angehörigen und
Interessierten Informationen rund um Allergien auf Stiche von Wespen,
Bienen, Hornissen und Hummeln. Ziel der Initiative ist die Aufklärung
der Bevölkerung über die Gefahren von Insektenstichen, die Auslöser
sowie die Behandlung der daraus resultierenden Allergie.
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