Gelsenkirchen im Juli 2018. Unfassbar und doch wahr. Millionen Menschen leiden weltweit unter scheinbar unkontrollierbaren Ohrgeräuschen. Der Tinnitus, so werden diese Geräusche genannt, kann zu einer messbaren Minderung des Hörvermögens führen. Es rauscht, pfeift, klingelt oder piept im Ohr, obwohl es keine Lärmquelle in der realen Welt gibt. Und doch sind die Geräusche da! Tag und Nacht. Oft sind die Ohrgeräusche in Ruhephasen besonders quälend. Vor dem Schlafengehen erscheint das Piepen und Rauschen, Knistern und Klingeln oft noch lauter. Gerade dann, wenn man sich Ruhe wünscht. Den lauten Nachbarn können Sie um Ruhe bitten. Gegen Straßenlärm hilft ein gut isoliertes Fenster. Gegen die quälenden Geräusche im Ohr scheint nichts zu helfen. Die Unkontrollierbarkeit der Ohrgeräusche und ein individuell unterschiedlich hoher Leidensdruck können zu einer massiven psychischen Belastung werden. Doch auch körperliche (somatische) Folgen können den Tinnitus begleiten. Die Hörfähigkeit kann in einem Frequenzbereich gemindert sein.
Ursachen können psychisch oder somatisch sein
Für die Therapie und den Erfolg ist es wichtig, dass vor dem Beginn der Therapie abgeklärt wird, ob es eine somatische, also körperliche, Ursache für den Tinnitus gibt. Körperlich nachvollziehbare Ursachen können Lärm oder Erkrankungen des Ohres sein. Häufig tritt der Tinnitus nach lauter Musik oder einer Entzündung des Ohres auf und ist dann oftmals mit einer Minderung des Hörvermögens verbunden.
Das Pfeifen, Rauschen und Knistern kann auch ohne nachvollziehbare körperliche Ursache und ohne Minderung des Hörvermögens auftreten. In der Vorgeschichte der Betroffenen werden Situationen genannt, die von ihnen als "stressig" bewertet werden. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um privaten oder beruflichen "Stress" handelt. Nicht nur akute Belastungssituationen können die Geräusche scheinbar auslösen oder verstärken, auch emotional belastende Konflikte in der Kinder- und Jugendzeit werden von Betroffenen als Auslöser angeführt. Auch wenn die Inhalte verdrängt wurden, können sie aus dem Unterbewusstsein heraus wirken.
Nach einem Hörsturz können die belastenden und scheinbar unkontrollierbaren Ohrgeräusche ebenfalls auftreten.
Wellness und Joggen können den Tinnitus verstärken
Einige Betroffene klagen, dass sogar angenehme Aktivitäten wie Joggen oder Wellness den Tinnitus verstärken würden. Tatsächlich ist dies möglich. Sport verändert den Blutdruck. Das Piepen, Klingeln und Pfeifen kann deshalb verstärkt werden. Zu wenig Schlaf und zu wenig Entspannung können sich, wie bei jeder anderen Erkrankung, auf den Tinnitus auswirken.
Dauerhafte Schädigung der Nervenzellen möglich
Auch wenn dem Tinnitus ein Hörsturz vorausging, können sich die Ohrgeräusche bessern. Schon nach wenigen Tagen ist oft eine Verbesserung des Hörvermögens zu verzeichnen. Dr. Weber, Hypnotherapeut, erklärt auf seiner Homepage die Entstehung des Tinnitus mit einer irreparablen Schädigung der Haarzellen im Ohr. Wenn die Nervenzellen im Ohr so geschädigt sind, dass sie sich nicht regenerieren und keine oder nur gestörte Signale an das Gehirn senden können, dann kann das Piepen, Knirschen und Pfeifen entstehen.
Studien belegen die Wirksamkeit der Hypnotherapie
Studien belegen die Wirksamkeit der Hypnose. Für andere Therapieformen liegen solche Beweise nicht vor. In der hypnotherapeutischen Sitzung und durch Selbsthypnose kann der Betroffene seine Ohrgeräusche erträglicher machen. Gehen dem Tinnitus keine körperlich nachvollziehbaren Ursachen voraus, dann können die belastenden Faktoren und Gefühle bearbeitet werden. Eine Verbesserung des Tinnitus ist möglich. Selbsthypnose unterstützt den Therapieprozess und festigt den Therapieerfolg.
Die erfahrene verhaltens- und hypnotherapeutisch arbeitende Heilpraktikerin für Psychotherapie Ute Herrmann erklärt, dass Betroffene mit der Hypnose Lösungsstrategien erarbeiten können. Es sei unwichtig, ob körperlich nachvollziehbare oder psychische Ursache dem Tinnitus zugrunde liegen, mit Hypnose könnten Betroffene oft ihr Leiden reduzieren oder auflösen.
Hilfe finden Betroffene bei dem VFP, Verband freier Psychotherapeuten, Herrn Dr. Weishaupt 0180/3210217 oder der psychologischen Beraterin und Hypnotherapeutin Frau Ute Herrmann, 0209/14971557.
Ute Herrmann ist Heilpraktikerin für Psychotherapie und psychologische Beraterin. Seit 1990 begleitet Frau Herrmann Menschen auf ihrem Weg zu mehr Lebensqualität durch professionelle Hypnose. Unterstützend wendet sie die Rational-Emotive-Verhaltenstherapie (REVT) an. Bei Trauma oder Angststörungen setzt Frau Herrmann auch die Eye-Movement-Desensibilisierung (EMDR) ein. Seit 2004 erstellt sie Gutachten für Familiengerichte in NRW und bildet zusätzlich als Dozentin künftige Gutachter für Familiengerichte aus.