Anmoderationsvorschlag: Vor 90 Jahren entdeckte der Schotte
Alexander Fleming das Penicillin. Dieses erste Antibiotikum machte es
möglich, bakterielle Erreger zu bekämpfen. Petra Terdenge über eine
segensreiche Entdeckung:
Sprecherin: Antibiotika helfen weltweit Millionen von Menschen.
Doch die Weltgesundheitsorganisation WHO warnt, denn immer mehr
Bakterien entwickeln Resistenzen. Grund dafür ist der massenweise
Einsatz von Antibiotika, sagt Reinhard Door von der "Apotheken
Umschau":
O-Ton Reinhard Door: 19 sec.
"Je mehr Antibiotika, desto mehr Resistenzen. Die Bakterien setzen
sich damit quasi zur Wehr. Das hat dann zur Konsequenz, dass viele
Antibiotika nicht mehr helfen und dass bakterielle Infektionen, die
bisher gut behandelbar waren, plötzlich zur ernsthaften Bedrohung
werden."
Sprecherin: Immer mehr Krankenhäuser und Ärzte achten deshalb
darauf, Antibiotika nur dann zu verschreiben, wenn es wirklich
notwendig ist. Auch wir als Patienten sollten damit
verantwortungsvoll umgehen:
O-Ton Reinhard Door: 18 sec.
"Wenn dann doch mal ein Antibiotikum nötig ist, ist es wichtig,
dass man die ärztlichen Vorgaben genau einhält. Etwa, was die Dauer
der Einnahme betrifft, denn die Faustregel, dass immer die gesamte
Antibiotika-Packung aufgebraucht werden muss, die stimmt so generell
nicht mehr."
Sprecherin: Wenn die Behandlung vorbei ist, bleiben also oft noch
Tabletten übrig. Da stellt sich die Frage: wohin damit?
O-Ton Reinhard Door: 12 sec.
"Nach der Therapie sollte man die Tabletten richtig entsorgen. Da
gibt es regional unterschiedliche Vorgaben. Auf keinen Fall sollte
man die Tabletten in der Toilette runterspülen."
Abmoderationsvorschlag:
Es gibt ermutigende Hinweise darauf, dass Antibiotika in
Deutschland zunehmend gezielt eingesetzt werden, berichtet die
"Apotheken Umschau". Eine Analyse der Kaufmännischen Krankenkasse
zeigt: Kinder bekommen mittlerweile etwa ein Drittel weniger
Antibiotika von niedergelassenen Ärzten verschrieben als noch vor
wenigen Jahren, bei Säuglingen ist es sogar die Hälfte weniger.
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