In den letzten sieben Jahren ist die Zahl der
weltweiten HIV-Neuinfektionen um 18 Prozent, von 2,2 Millionen im
Jahr 2010 auf 1,8 Millionen im Jahr 2017, gesunken. Doch rund 50
Länder sind von diesem Fortschritt ausgenommen. In einigen Ländern
Zentralasiens und Osteuropas etwa steigt die Zahl der Neuinfektionen.
Das geht aus dem neuen UNAIDS-Bericht hervor, der heute in Paris
vorgestellt wurde. Außerdem wird darin berichtet, dass 2017 auf der
Welt 36,9 Millionen Menschen mit HIV lebten - fast zwei Drittel von
ihnen in Afrika südlich der Sahara. UNAIDS warnt davor, dass sich die
Fortschritte bei der Eindämmung von HIV und Aids verlangsamen.
Mädchen und junge Frauen sind besonders gefährdet
Renate Bähr, Geschäftsführerin der Deutschen Stiftung
Weltbevölkerung (DSW), sagt zum Bericht:
"Es freut mich sehr, dass es bei der Eindämmung der Epidemie
Fortschritte gibt. Doch noch immer sind es laut UNAIDS jeden Tag
5.000 Menschen, die sich mit dem HI-Virus infizieren. Mädchen und
junge Frauen sind besonders gefährdet. Drei von vier Neuinfektionen
in Afrika südlich der Sahara entfallen auf Mädchen zwischen 15 und 19
Jahren. Sie stecken sich an, weil sie keinen Zugang zu Aufklärung und
Verhütungsmöglichkeiten haben. Bei der Prävention gibt es also noch
einiges zu tun. Eine Verlangsamung der Epidemie ließe sich durch
zusätzliche Investitionen in umfassende Sexualaufklärung und
Verhütungsmöglichkeiten erreichen, gerade in den am stärksten
betroffenen Ländern. Zudem müssen Mädchen und Frauen effektiver vor
sexueller Gewalt geschützt werden. Doch gerade in diesen Bereichen
stagnieren die Investitionen oder gehen sogar zurück. Es muss auch
mehr getan werden, um Diskriminierung und Stigmata rund um HIV und
Aids abzubauen. Junge Menschen, die von HIV betroffen sind, werden
oftmals von Gesundheitspersonal, Lehrkräften, Eltern oder religiösen
Meinungsführern diskriminiert. Dies sie davon ab, sich testen und
behandeln zu lassen."
Der neuste UNAIDS-Bericht ist verfügbar unter: www.unaids.org
Mehr Informationen:
Blogartikel: 5 Fragen 5 Antworten zu HIV und Aids:
https://www.dsw.org/5-fragen-5-antworten-zu-hiv-und-aids/
Unsere Länderdatenbank zeigt den Anteil der HIV-Betroffenen
zwischen 15 und 24 für jedes Land:
https://www.dsw.org/landerdatenbank/
Über die DSW
Die DSW ist eine international tätige Entwicklungsorganisation.
Ziel unserer Arbeit ist es, zur Umsetzung des Menschenrechts auf
Familienplanung und zu einer zukunftsfähigen Bevölkerungsentwicklung
beizutragen. Jugendliche sind daher die wichtigste Zielgruppe unserer
Projekte. Auf nationaler und internationaler Ebene nehmen wir
Einfluss auf politische Entscheidungsprozesse in den Bereichen
Gesundheit, Familienplanung und Gleichstellung der Geschlechter.
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Malene Hummel
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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