Wenn die Temperaturen im Sommer nach oben klettern, steigt bei
Fitness-Fans die Lust auf Sport im Freien. Über ein Viertel der
Deutschen haben so im vergangenen Jahr in den Sommermonaten ihr
Training draußen absolviert (1) und ohne es vielleicht zu wissen,
dabei Bienen und Wespen angelockt. Für sportbegeisterte
Insektengiftallergiker ist das eine gefährliche Situation. Prof. Dr.
med. Thilo Jakob vom Universitätsklinikum Freiburg gibt Tipps, wie
Sportler Stiche vermeiden können und was im Ernstfall zu tun ist.
Sportler, die ihr Training im Freien absolvieren, ziehen Bienen
und Wespen quasi magisch an. Durch ihre erhöhte Körpertemperatur,
ihren Schweiß und zumeist auch bunte Sportkleidung sind sie ein
beliebtes Ziel. Hinzu kommt, dass sie die Tiere durch ihre
dynamischen Bewegungen aggressiv machen. Bienen und Wespen fühlen
sich dadurch bedroht und starten den Angriff - und das meist
unbemerkt, da sich die Sportler stark auf ihre Aktivitäten
konzentrieren. Wenn es dann zum Stich kommt, kann es für Sportler,
die eine Insektengiftallergie haben, zu lebensgefährlichen
Situationen kommen.
"Knapp drei Millionen Deutsche reagieren allergisch auf einen
Wespen- oder Bienenstich und etwa 20 von ihnen sterben jedes Jahr an
einem sogenannten anaphylaktischen Schock", sagt Prof. Dr. med. Thilo
Jakob vom Universitätsklinikum Freiburg. Die Dunkelziffer liegt weit
höher, da bei unbekannter Todesursache oft nicht an eine
Insektenstich-Anaphylaxie gedacht wird. Sportler mit
Insektengiftallergien, die im Sommer gerne im Freien trainieren,
sollten daher immer wachsam sein.
Wie vermeiden Sportler Insektenstiche?
- Wischen Sie sich regelmäßig den Schweiß vom Körper.
- Benutzen Sie Deo ohne Duftstoffe.
- Tragen Sie helle, dezente Sportkleidung.
- Vor dem Trinken darauf achten, dass kein Insekt am Mundstück der
Flasche sitzt.
- Beim Sport am besten durch die Nase atmen, damit kein Insekt
beim Luft holen in den Mundraum gerät.
Was können Sportler tun, wenn sie gestochen wurden?
- Zunächst den Stachel mit dem Fingernagel wegkratzen, nicht
herausziehen. Beim Entfernen darauf achten, nicht auf den
Giftsack zu drücken, da sonst mehr Gift unter die Haut gelangt.
- Kühlen lindert den Juckreiz und sorgt für das Abschwellen der
Einstichstelle.
- Beobachten Sie, wie sich Ihr Körper verhält, um eine allergische
Reaktion auszuschließen.
Was sind Symptome einer allergischen Reaktion?
- Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen - unabhängig vom
Einstichort
- Schwellungen im Gesicht und am Hals - unabhängig vom Einstichort
- Juckreiz an Handinnenflächen oder Fußsohlen
Was sind die Symptome eines anaphylaktischen Schocks?
- plötzliches Auftreten von laufender oder verstopfter Nase,
juckende Augen
- Schluck- und Sprechbeschwerden
- Atemnot
- Herzrasen, Schwindel, Kreislaufschwäche, Kreislaufzusammenbruch
- Übelkeit, Erbrechen
- Darmbeschwerden
- Juckreiz und Rötungen am ganzen Körper
Was tun, wenn ich eine Allergie vermute?
- Nehmen Sie die Allergiesymptome ernst.
- Suchen Sie Ihren Arzt auf, beziehungsweise rufen Sie bei
Hinweisen auf einen allergischen Schock den Notarzt.
- Besprechen Sie mit Ihrem Arzt Behandlungsmöglichkeiten einer
Insektengiftallergie.
- Menschen, die bereits von ihrer Insektengiftallergie wissen,
sollten ihre Notfallmedikamente stets griffbereit bei sich
tragen. Die darin enthaltenen Präparate (Adrenalin-Autoinjektor,
Antihistaminikum und Kortison) können im Notfall Leben retten.
Kann ich Vorsorgemaßnahmen gegen einen allergischen Schock
treffen?
- Die Allergie auf Insektenstiche kann sehr leicht mit
verschiedenen Tests vom Allergologen festgestellt werden.
- Das erneute Auftreten eines allergischen Schocks auf einen
Insektenstich lässt sich sehr gut durch eine sogenannte
Hyposensibilisierung verhindern.
- Wer eine Hyposensibilisierung beginnt, baut sehr schnell einen
ersten Schutz gegen Insektengifte auf. Nach drei bis fünf Jahren
Behandlung zeigen mehr als 90 Prozent der Patienten in Studien
keine Allgemeinreaktionen mehr auf einen Bienen- bzw.
Wespenstich.
- Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt die Behandlung
der Allergie auf Wespen- und Bienenstiche mit einer
Hyposensibilisierung.
Dürfen Sportler nach einem Stich Sport treiben?
- Wer beim Sporttreiben von einer Wespe oder Biene gestochen wird,
sollte zunächst auf die Symptome achten und darauf entsprechend
reagieren. Zeigt sich keine Veränderung, ist nichts gegen eine
weitere sportliche Aktivität einzuwenden.
Weitere Informationen zur Feststellung und Behandlung von
Insektengiftallergien gibt es unter www.insektengiftallergie.de. Die
Initiative Insektengiftallergie bietet Patienten, Angehörigen und
Interessierten Informationen rund um Allergien auf Stiche von Wespen,
Bienen, Hornissen und Hummeln. Ziel der Initiative ist die Aufklärung
der Bevölkerung über die Gefahren von Insektenstichen, die Auslöser
sowie die Behandlung der daraus resultierenden Allergie.
(1) Statista (Stand 2018): Wo üben Sie im Sommer Sport aus?
Online-Quelle: http://ots.de/JOvCw7, zuletzt abgerufen am 11.05.2018
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