Die Notaufnahmen deutscher Krankenhäuser kollabieren. Es gibt
immer mehr Patienten, die mit einer Bagatelle in die Notaufnahme
kommen. So sind es inzwischen die Kliniken, die Erste Hilfe brauchen.
Am Samstag, 28. Juli 2018, 17.35 Uhr im ZDF, geht "plan b" in "SOS
Notaufnahme - Ambulanzen am Limit" der Frage nach: Wie könnte diese
Hilfe aussehen?
Um die überfüllte Notaufnahme zu entlasten, testet eine Klinik in
Frankfurt-Höchst seit Oktober 2017 eine zentrale Anmeldung für alle
Patienten. Dort wird gefiltert: Leichte Fälle werden in nahe gelegene
Praxen oder zum Ärztlichen Bereitschaftsdienst geschickt. Dadurch
verzeichnet die Notaufnahme jetzt 30 Prozent weniger Patienten - eine
spürbare Arbeitserleichterung. "Sie behindern nun unsere Abläufe in
der Notaufnahme nicht mehr so sehr", sagt Chefarzt Dr.
Peter-Friedrich Petersen, "und erlauben es uns, dass wir uns auf die
tatsächlichen Notfälle konzentrieren können."
Frankfurt-Höchst ist eine Ausnahme. Die Zahl der Patienten in
deutschen Notaufnahmen ist in wenigen Jahren um fast zehn Prozent
gestiegen. Das bringt Dr. Gabriele Groth, Leiterin der Notaufnahme in
der Hamburger Asklepios-Klinik, in Nöte: "Wir sind verpflichtet,
jeden Patienten zu behandeln. Das führt zu einem immensen Aufwand und
hohen Kosten für uns."
Ein Blick ins europäische Ausland zeigt einen möglichen
Lösungsansatz für das Problem: Am St. James''s Hospital in der
irischen Hauptstadt Dublin mussten Patienten früher bis zu 14 Stunden
warten. Seit Mitte der 90er Jahre hat sich die Lage entspannt - dank
der Krankenschwester Valerie Small. Sie gewann die Ärzte und ihre
Krankenhausleitung für ein Experiment, das viele Kliniken in Irland
inzwischen übernommen haben - und das auch europaweit Nachahmer
findet: das sogenannte ANP-System. Advanced Nurse Practioners sind
besonders ausgebildete Pflegekräfte, die Patienten mit leichteren
Diagnosen wie Brüchen oder Infektionen selbstständig behandeln und
auch Medikamente verschreiben dürfen. "In all den Jahren", sagt
Valerie Small, "hat es keinen einzigen Patienten gegeben, der sich
statt von mir durch einen Arzt behandeln lassen wollte." So halten
die ANPs den Notärzten den Rücken frei, damit diese sich um die
schweren Fälle kümmern können.
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