Man kann sich die Sache natürlich schönreden. Mit
Dialogen wie: "Wenn du nicht rauchst, nicht trinkst und dich gesund
ernährst, wirst du hundert." - "Wenn ich nicht rauchen, nicht trinken
und nur gesund essen darf, warum sollte ich dann hundert werden?"
Oder mit dem Hinweis, dass Helmut Schmidt, der Raucher der Nation, 96
wurde. Zu warnen ist vor Trugbildern. Etwa denen von fitten und
unternehmungslustigen Opas und Omas, wie sie in der Werbung
vorkommen. Solche Bilder sind nur die halbe Wahrheit. Trügerisch ist
auch die Ansicht, weil die allgemeine Lebenserwartung steigt, könne
es nicht so schlimm stehen um das allgemeine Gesundheitsbewusstsein.
Die Lebenserwartung steigt vor allem wegen des rasanten medizinischen
Fortschritts. Ein falscher Eindruck ist offenbar auch deshalb
entstanden, weil mehr Jogger unterwegs schienen und Fitness-Studios
von großem Zuspruch berichteten. Eine Gesellschaft, die sich für
gesund hält, in Wahrheit aber träge geworden ist - diese Diagnose
einer Krankenkassen-Studie muss aufrütteln. Jedoch: In diesem Fall
ist Aufrütteln gut, denn wer auf der Couch sitzen bleibt oder sich in
der Freizeit nur noch mit seinem Smartphone beschäftigt, geht
irgendwann in die Knie. Keine Frage: Der innere Schweinehund ist ein
mächtiger Feind, und niemand sollte über diejenigen die Nase rümpfen,
die ihn nicht besiegen. Hoffnung macht aber dies: Zwar steigen Stress
und Arbeitsdruck, andererseits sind die Rat- und Hilfeangebote und
die Zugangsmöglichkeiten zu Sport und guter Ernährung klar besser als
in früheren Jahrzehnten. Die Chancen sind da.
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