fit und munter - CARE und NRC klagen an: "Es landen mehr Bomben auf dem Flughafen in Sanaa als Passagiere" 16 Millionen Menschen von medizinischer Versorgung abgeschnitten

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CARE und NRC klagen an: "Es landen mehr Bomben auf dem Flughafen in Sanaa als Passagiere" 16 Millionen Menschen von medizinischer Versorgung abgeschnitten


Morgen jährt sich die von der saudi-arabisch
geführten Koalition erzwungenen Schließung des Flughafens in Sanaa
zum zweiten Mal. Seitdem ist kein kommerzieller Luftverkehr mehr
möglich und die Versorgungsengpässe werden täglich dramatischer.
Deshalb fordern die internationale Hilfsorganisationen CARE und NRC,
dass der Flughafen wieder dringend für den kommerziellen Luftverkehr
und Krankentransporte geöffnet werden muss.

"Normalerweise gehört ein Flughafen zu einer sicheren und
funktionsfähigen Infrastruktur eines Landes, über den Menschen frei
ein- und ausreisen können. Der Flughafen in Sanaa ist genau das
Gegenteil und für einen Großteil der jemenitischen Bevölkerung ein
Symbol für Aggression und Unterdrückung geworden", sagt Johan Mooij,
CARE-Länderdirektor im Jemen.

Nach Berichten des jemenitischen Gesundheitsministeriums sind seit
August 2017 rund 10.000 Jemeniten gestorben, weil sie für wichtige
medizinische Behandlungen nicht ins Ausland reisen konnten. Zudem gab
es seit der Schließung am 9. August 2016 mindestens 56 Luftschläge
auf den Flughafen. "Wir müssen es so deutlich sagen: es landen mehr
Bomben als Passagiere in Sanaa", sagt Johan Mooij weiter.

"Dieser Krieg tötet nicht nur durch Waffen und Kugeln, sondern er
tötet vor allem auch durch unterschiedliche Krankheiten für deren
Behandlung die Menschen hier dringend ins Ausland reisen müssten, es
aber nicht können", ergänzt Mohamed Abdi, Länderdirektor des NRC
(Norwegian Refugee Council) im Jemen. "Millionen Jemeniten leben wie
in einem Gefängnis, zwischen dem Frontverlauf und befeindeten
Gruppen. So lange der Flughafen in Sanaa geschlossen bleibt, bleibt
auch die Hilfe für lebenswichtige medizinische Versorgung aus", sagt
Abdi.

Seit über drei Jahren dauert der Krieg im Jemen schon an und hat
das ohnehin fragile Gesundheitssystem weiter massiv geschwächt.
Mittlerweile ist weniger als die Hälfte aller medizinischen
Einrichtungen funktionsfähig. Dabei sind 16 Millionen Jemeniten
dringend auf notwendige medizinische Versorgung angewiesen. Der
fehlende Zugang zu sauberem Trinkwasser und Nahrung hat die Menschen
besonders anfällig für Krankheiten gemacht. Inzwischen gibt es den
dritten akuten Ausbruch von Cholera: Seit April 2017 wurden rund eine
Million Neuinfektionen im Land gezählt.

Achtung Redaktionen: Gerne stellen wir Ihnen auch aktuelles
Videomaterial zum Flughafen in Sanaa zur Verfügung.



Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
CARE Deutschland-Luxemburg e.V.
Stefan Brand
Telefon: 0228 / 97563 42
Mobil: 0170/ 74 48 600
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