Unsere Stimme ist unser Kommunikationsmittel. Der nächste Vortrag steht vor Tür, das kann die Stehgreifrede im Unternehmen sein oder der runde Geburtstag in der Familie. Wirkungsverstärkerin Nicola Schmidt gibt Tipps, wie Sie "stark" rüberkommen:
Eine tiefere Stimme klingt für die Ohren angenehmer, als eine hohe und schrille Stimme. Frauen trifft es da besonders, denn wenn die Stimme "entgleist", klingt sie plötzlich ungewohnt hoch wenn nicht sogar piepsig. Heutzutage sprechen Frauen etwas tiefer als noch vor circa vierzig Jahren.
Wie entstehen Töne? Die Atemluft, die aus der Lunge verströmt wird, versetzt die Stimmlippen in Schwingung. Der Stimmton wird durch die Stimmlippen im Kehlkopf gebildet. Der Mundraum, Rachen und Nasenhöhle dienen dabei als Resonanzräume.
Authentisch bleiben
Wer einen Vortrag hält und vor Aufregung nach oben rutscht, wirkt wenig souverän. Dabei lassen sich Souveränität und Gelassenheit einfach trainieren. Wenn Sie dazu eine Übung machen möchten, hier folgende Tipps:
Stellen Sie sich hüftbreit hin, so haben Sie einen stabilen Stand. Damit kann Sie nichts aus der Bahn werfen. Durch den aufrechten Stand kann der Sauerstoff in Ihrem Körper besser zirkulieren.
Beherrschen Sie den Anfang und den Schluss Ihrer Rede. Das verschafft Ihnen Sicherheit. Wenn zwischendrin ein Patzer passiert, wird das Publikum Ihnen das verzeihen.
Wenn Sie etwas zum Beispiel über sich erzählen, bleiben Sie immer authentisch. Begeisterung und Freude unterstützen Ihre Ausdruckskraft.
Machen Sie sich Ihrer Stärken bewusst. Alles das was Sie gut können und vollbracht haben, kann Ihnen keiner mehr nehmen. Das alles kann Ihren Rücken stärken.
Dont"s
Räuspern schadet der Stimme enorm. Besser leicht hüsteln oder Wasser trinken.
Wer unter Lampenfieber leidet, verspürt einen trocken Mund. Wasser und milder Kräutertee schonen die Stimme.
Scharfes Essen, viel Kaffee und schwarzer Tee begünstigen Mundtrockenheit, auch Menthol ist kontraproduktiv. Auf Zigaretten und Alkohol besser verzichten. Wer viel redet, sollte auch auf seine Ernährung achten. Wer viel Übersäuert, sollte zwischendurch auf eine basenreiche Ernährung wechseln.
Ein paar Übungen
Atemübung: Hinstellen und tief in den Bauch einatmen, NICHT in die Brust. Nur die Bauchatmung gibt Ihnen Entspannung, baut Spannungen ab und führt zu innerer Gelassenheit. Das ist Voraussetzung für eine klare Stimme.
Glissando: Summen ist eine Massage für die Stimme. Lassen Sie Ihre Stimme nach oben und nach unten gleiten, das entspannt und gibt der stimme mehr Elastizität.
Korkenübung: Nehmen Sie einen Korken in den Mund und lesen Ihren Vortrag oder auch einen Zeitungsartikel laut vor. Stellen Sie sich dabei am besten hüftbreit hin. Achten Sie darauf, dass Sie den Korken locker im Mund behalten und nicht drauf beißen.
Tube-Phone: Vor dem Vortrag ein Glas Wasser mit einem dickerem Strohhalm auf den Tisch stellen. Nun pusten Sie eine Melodie oder nur ein paar Töne in den Strohhalm.
Testen Sie jetzt Ihre Stimme. Klingt sie nicht schon gelassener?