Auch wenn man mit Engelszungen auf sie einredet: Manchmal spucken
Babys alles aus was man ihnen gibt. Das ist beim Spinat weniger
tragisch als nervenraubend, im Fall von Arzneimitteln aber ein echtes
Problem. Unser Experte Dr. Matthias Wilken, Apotheker beim
Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) weiß vier Tricks
zum richtigen Umgang und zur richtigen Anwendung von Arzneimitteln
bei Babys.
1. Flüssige Arzneimitteln: Mit dem Sauger klappt''s
Eine Spritze ohne Nadel eignet sich am besten zur Dosierung von
flüssigen Arzneimitteln. Tee- oder Esslöffel sind zu ungenau. Damit
die Kleinen die Arznei auch schlucken, gibt es einen Trick: Stecken
Sie die Spritze in den Sauger eines Fläschchens. Durch dessen Form
wird der Saugreflex ausgelöst und das Medikament runtergeschluckt.
2. Zäpfchen: Andersrum stimmt''s
Zäpfchen sollten nach dem Stuhlgang verabreicht und, entgegen der
Intuition, mit dem stumpfen Ende voran eingeführt werden, da sie
sonst leicht wieder herausgleiten. Halten Sie das Zäpfchen kurz unter
warmes Wasser, dann lässt es sich einfacher einführen. Cremes sind
dafür tabu, denn sie beeinflussen die Aufnahme des Medikaments durch
den Körper.
3. Cremes: Sparsam cremen
Die Haut von Babys ist viel durchlässiger für Wirkstoffe als die
Haut von Erwachsenen. Daher nur Präparate anwenden, die speziell für
Säuglinge entwickelt wurden, und nur dünn auftragen. Das gilt auch
für Cremes ohne Wirkstoff, wie beispielsweise Feuchtigkeitscreme.
4. Den Geschmack überdecken
Arzneimittel, die einen bitteren Geschmack haben, stoßen meist
nicht auf Begeisterung. Daher kann man sie mit Pudding, Apfelmus oder
Jogurt vermischen und so den Geschmack überdecken. Mit Süßigkeiten
zusammen sollte man Arzneimittel jedoch nie verabreichen, das kann
bei Kindern zu falschen Assoziationen führen - Medikamente sind keine
Belohnung!
Unabhängig von diesen Ratschlägen gilt: Versuchen Sie nie
eigenmächtig das richtige Medikament oder die richtige Dosierung für
ihr Kind zu finden! Ziehen Sie immer einen Arzt zu Rate.
HINWEIS: Die hier genannten allgemeinen Ratschläge bieten keine
Grundlage zur medizinischen Selbstdiagnose oder -behandlung. Sie
können keinen Arztbesuch ersetzen.
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Andreas Aumann, Tel. 030 27909-123, aaumann@bpi.de
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