Es stellt sich für jeden Spieler insbesondere die Frage, wie er nach einer ggf. langen Winterpause seine körperlichen Defizite abbauen kann. Bekannt ist die hohe Belastung auf den Stütz- und Bewegungsapparat beim Golfsport. Besonders betroffen ist dabei die Wirbelsäule. Zwar klagen etwa 80% aller Golfer über Rückenbeschwerden schon vor Aufnahme des Sports bzw. unabhängig vom Golfsport. Diese Beschwerden nehmen bei mehr als der Hälfte durch das Golfspielen noch zu. Meist sind die Rückenschmerzen auf eine zu schwach ausgebildete Rückenmuskulatur zurückzuführen.
Um eine optimale Voraussetzung für eine erfolgreiche Saison zu erreichen, stehen vor allem medizinische und physiotherapeutische Aspekte im Mittelpunkt der Betrachtung.
Medizinische Aspekte:
Medizinisch gesehen verursacht eine längere (Winter-)Pause vom Golf gewissermaßen ein „Einrosten“ der für den Golfsport besonders wichtigen Muskel- und Gelenkpartien. Diese gilt es vor der Saison wieder zu aktivieren - dabei gilt: Je früher desto besser!. Der Start in die Golfsaison mit vorbestehenden Beschwerden oder ohne jede Vorbereitung führt häufig zur Zunahme bzw. erstmaligen Auftreten ernsthafter Beschwerden und kann im Einzelfall dann zu einer längeren Spielpause führen.
Es ist daher wichtig, dass relevante körperliche Beschwerden, wie z.B. Einschränkungen in der Beweglichkeit einzelner Gelenkbereiche oder nachhaltige Rückenbeschwerden vorab abgeklärt und behandelt werden. Besonders Beschwerden im Bereich von Wirbelsäule und Schultergürtel sollten konsequent angegangen werden, die leider sehr häufig auftreten. Sofern sie nur auf ein muskuläres Defizit des Rückens zurückzuführen sind, kann eine gezielte aufbauende Behandlung zu einer raschen Besserung führen. Bei stärkeren Beschwerden geht es um die Abklärung eines möglichen Bandscheibenvorfalls oder einer Instabilität im Bereich der Wirbelsäule. Derartige relevante Erkrankungen der Wirbelsäule erfordern eine gezielte ärztliche Untersuchung und Behandlung und sollten nicht alleine – also ohne fachliche Begleitung - durch Training behandelt werden. Ähnliches gilt für die häufigen Beschwerden an den Schultergelenken, die im Laufe des Lebens infolge des üblichen Verschleißes auftreten und bei falscher Spieltechnik verstärkt werden können. Krankheitsbilder wie die Rupturen der Rotatorenmanschette oder das sog. „Impingementsyndrom“ erfordern eine gezielte Behandlung, um wieder ohne größere Beschwerden Golf zu spielen. Der „Golfellenbogen“ ist eine Insertionstendopathie am inneren Ellenbogengelenk, die oft schwer zu behandeln ist. Neben verschiedenen lokalen Maßnahmen wie Einreibungen, Injektionen oder Stoßwellenbehandlungen kann unter Umständen die Akupunktur helfen.
Fazit: Klären Sie vorhandene Beschwerden bzw. in den ersten Golfrunden des Jahres auftretende neue Beschwerden frühzeitig durch einen Orthopäden ab, bevor Sie intensiv in die Saison starten.
Physiotherapeutische Aspekte:
Fehlende Fitness und ausbleibende körperlicher Vorbereitung vor Saisonbeginn sind häufige Fehler, die Golfer machen können: Bei den ersten Sonnenstrahlen im Frühjahr wird die Golftasche gepackt und unmittelbar auf die Runde gegangen. Das Ergebnis sind nicht selten auftretende physische Probleme, ggf. begleitet von mentalen Problemen bzw. Frust durch negative sportliche Erlebnisse in den ersten Runden der Saison.
Die Grundregel, sich mindestens 10 Minuten vor jedem Golfspiel entsprechend aufzuwärmen, alleine genügt bei Saisonstart nicht. Gerade im höheren Alter sind Kräftigungs- und Beweglichkeitsübungen unbedingt notwendig. Einen guten Golfer kennzeichnen nicht nur die korrekte Spieltechnik, sondern auch ausreichende Kraft und Beweglichkeit. Dies zu erlangen, kann gut durch ausdauerfördernde Sportarten wie Fahrradfahren oder Schwimmen bzw. durch Golfgymnastik und gezieltes Training im Fitness Studio bzw. mit einem Personal Trainer erreicht werden. Hierdurch werden Kondition, Ausdauer oder Muskelbalance verbessert und die durch das Golfspielen verursachten Fehlhaltungen oder Fehlbelastungen kompensiert.
Fazit: Liegen krankhafte Veränderungen einzelner Körperabschnitte vor, ist eine professionelle gezielte Behandlung unvermeidlich. Es stehen hierzu sehr unterschiedliche Verfahren und Methoden zur Verfügung. Es empfiehlt sich daher, sich an speziell auf Golfspieler spezialisierte Physio- und Sporttherapeuten zu wenden, um zu einem raschen und sicheren Erfolg zu kommen.
Wir bieten Ihnen einen speziellen Golfer Check-up an, bei dessen Komponenten dabei zunächst die Erhebung der golfspezifischen Daten stehen:
• Allgemeine und spezielle orthopädische Untersuchung (inkl.
Berücksichtigung von Vorerkrankungen)
• Analyse der Beweglichkeit der Wirbelsäule
• Analyse von Fehlhaltungen
• Analyse von Fußfehlformen
• Laufband- und Schwunganalyse
• Mobilisationsübungen für die Wirbelsäule
• Stretching für die Wirbelsäule
• Weitere individuelle Untersuchungen
Auf Basis dieser Analysen wird ein spezieller Therapie- und Maßnahmenplan individuell für den Golfspieler erstellt, immer mit dem Ziel, möglichst zeitnah den Golfsport wieder zu ermöglichen.