Sperrfrist: 18.09.2018 06:00
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Der Leiter und Geschäftsführende Arzt bei der Stiftung für
Organtransplantation (DSO), Detlef Bösebeck, kritisiert im rbb das
gültige Transplantationssystem:
"Es kann nicht sein, dass Krankenhäuser Geld bekommen und trotzdem
nicht einen einzigen Spender gemeldet haben." Der Facharzt für Innere
Medizin, zuständig unter anderem für die Region Berlin Brandenburg,
verlangt im rbb einen Systemwechsel. Bösebeck: "Es kann nicht so
weitergehen, dass Kliniken Geld erhalten für Tote, die gar nicht auf
der Intensivstation sterben. Das sind keine möglichen Organspender."
Seine Bilanz über die bisherige Finanzierung von Organspenden fällt
drastisch aus: "Das Geld kam bisher nicht da an, wo es hin soll."
Detlef Bösebeck hält eine grundlegende Reform des
Transplantationsgesetzes für erforderlich. Der Gesetzesentwurf vom
Gesundheitsminister sei ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Bösebeck verlangt für die Zukunft, dass die Kliniken zu einer
Analyse ihrer Todesfälle verpflichtet werden. Bisher gab es keine
Kontrolle über die Arbeit der Entnahmekliniken und deren
Transplantationsbeauftragten. Viele existieren nur auf dem Papier und
die erforderliche Freistellung und Ausbildung fand erst gar nicht
statt, bemängelt Detlef Bösebeck gegenüber dem rbb.
Transparenz sei aber erforderlich, sonst ändere sich nichts. "Im
Moment wissen wir nicht, warum eine Uniklinik 18 und die andere nur
einen Spender meldet."
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