Der Tisch ist gedeckt und schon sind sie da: Wespen. Auch in
diesem Jahr lassen die Insekten kein Kaffeekränzchen aus. Ganz im
Gegenteil: Durch die heißen Temperaturen sind sie in Scharen als
Gäste zugegen, da sie sich in den vergangenen Monaten besonders gut
vermehren konnten. Insektengiftallergiker sollten daher alarmiert
sein.
Viele Wespen dank guter Versorgungslage
Wespen überwintern nicht im Staat, sondern gehen im Herbst
zugrunde. Nur die Königinnen überleben und gründen im Frühjahr neue
Völker, die bis zum Sommer immer weiter heranwachsen. Wie gut sich
diese entwickeln, hängt dabei immer von der Wetter- und
Versorgungslage ab. Und diese war für die Wespen in diesem Jahr
besonders gut. So gab es extrem viel Obst und viele andere Insekten
wie Blattläuse und Raupen, die den Wespen als Nahrungsquelle dienten.
Das gute Wetter sorgte zudem dafür, dass sich die Insekten problemlos
auf die Nahrungssuche begeben konnten.
Ruhig bleiben lautet die Devise
Wespen lieben Süßes, im Spätsommer und Herbst auch Fleisch und
Wurst. Daher sind sie schnell zur Stelle, wenn es Kaffee und Kuchen
gibt oder gegrillt wird. Aber auch andere Lebensmittel locken die
Insekten an. Daher ist es ratsam, immer alles abzudecken, wenn im
Freien gegessen wird. Und das passiert in diesem Jahr aufgrund des
tollen Wetters häufig. Doch nicht immer ist es dabei möglich, alles
schützend zu verdecken. Wenn dann Wespen umherschwirren, heißt es,
Ruhe zu bewahren. Die Tiere stechen in der Regel zu, sobald sie sich
provoziert fühlen. Und das ist der Fall, wenn mit Händen oder
Gegenständen um sich geschlagen wird. Auch das Kohlendioxid der
Atemluft macht Wespen aggressiv. Deshalb sollte man die Tiere nicht
wegpusten. Außerdem gilt: nicht barfuß herumlaufen und beim Essen
sowie Trinken genau hinschauen.
Erste Hilfe bei einem Stich
Kommt es zu einem Wespenstich, geht dieser oft mit Schmerzen,
Juckreiz und einer Schwellung einher. Das Kühlen mit einem Kühlpad
oder Eiswürfeln kann dann helfen. Auch spezielle Gels aus der
Apotheke wirken kühlend und lindern die Schwellung. Sollten Symptome
wie Atemnot, Schwächegefühl und Übelkeit auftreten, ist erhöhte
Vorsicht geboten. Denn dies ist ein klarer Hinweis auf eine
Insektengiftallergie. Und bei dieser besteht die Gefahr für einen
anaphylaktischen Schock. Ein anaphylaktischer Schock kann
unterschiedlich schwer verlaufen. So kann zum Beispiel der Hals- und
Rachenraum zuschwellen und zu einer akuten Erstickungsgefahr führen.
Wenn es zu Problemen mit dem Kreislauf kommt, kann im schlimmsten
Fall ein Herz-Kreislauf-Stillstand die Folge sein.
Schutz durch Hyposensibilisierung
Eine Insektengiftallergie kann sehr gefährlich werden. Jedoch
können Betroffene ihr Risiko für Komplikationen senken. So sollten
sie immer ihr Notfallset bei sich tragen und im Sommer helle Kleidung
sowie möglichst geschlossene Schuhe wählen. Starke Parfüms und
duftende Kosmetika gilt es zu vermeiden. Langfristig kann eine
Hyposensibilisierung Schutz bieten. Hierbei handelt es sich um das
derzeit einzige Therapieverfahren bei Allergien, das direkt bei der
Ursache ansetzt. Die Behandlung dauert fünf Jahre, ist aber sehr
wirksam. So zeigen über 90 Prozent der Patienten in Studien keine
Allgemeinreaktionen mehr auf einen Bienen- beziehungsweise
Wespenstich nachdem sie die Therapie erhalten haben.
Weitere Informationen zur Feststellung und Behandlung von
Insektengiftallergien gibt es unter www.insektengiftallergie.de. Die
Initiative Insektengiftallergie bietet Patienten, Angehörigen und
Interessierten Informationen rund um Allergien auf Stiche von Wespen,
Bienen, Hornissen und Hummeln. Ziel der Initiative ist die Aufklärung
der Bevölkerung über die Gefahren von Insektenstichen, die Auslöser
sowie die Behandlung der daraus resultierenden Allergie.
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