Der Gesundheitsexperte Prof. Gerd. Glaeske von der
Universität Bremen sieht die neue Gesundheitsapp "Vivy" in drei
Punkten kritisch.
1. Patientendaten einheitlich zugänglich zu machen, sei zwar ein
zu lobender Ansatz, so Glaeske gegenüber dem MDR-Magazin "Hauptsache
Gesund". Die App habe aber wesentliche Defizite. Viele für die App
elementare Daten seien bislang noch gar nicht digital verfügbar, etwa
elektronische Rezepte. Ärzte und Krankenhäuser seien dafür noch nicht
in der Lage.
2. Darüber hinaus kritisiert Glaeske die Datensicherheit: "Eine
App kann leicht mit gelesen und gehackt werden", so Glaeske. Viel
besser wäre aus seiner Sicht die seit Jahren angedachte Lösung, die
Patientendaten einheitlich über die elektronische Gesundheitskarte zu
speichern. Diese könnte große Datenmengen, auch Röntgenbilder und
Befunde aufnehmen und sei zudem sicherer - etwa ähnlich wie bei einer
Bankkarte mittels PIN.
3. Und noch ein Problem sieht der Wissenschaftler bei "Vivy":
"Viele ältere Mitbürger ohne Smartphone können die App nur
umständlich am Computer nutzen". Diese Handhabung sei jedoch wenig
attraktiv. Fazit: Die App biete gute Ansätze und will das Richtige,
aber im Ergebnis sei sie eine von vielen Anwendungen, die bereits
konkurrierend auf dem Markt existierten.
Experte:
Prof. Gerd Glaeske, Gesundheitswissenschaftler an der Universität
Bremen zur neuen digitalen Gesundheitsakte-App "Vivy".
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CvD Stefan Mugrauer
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