Jährlich zum 29. September wird der "Welt-Herz-Tag"
rund um den Globus zum An-lass genommen, die Herzgesundheit in den
Fokus zu nehmen. Dabei sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen häufigster
Grund für Krankenhausbehandlungen auch für die BKK Versicherten. Mit
knapp über 14 Prozent geht der größte Anteil aller Behandlungsfälle
im Krankenhaus laut aktueller Statistik der Betriebskrankenkassen auf
Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurück, darunter fallen insbesondere
solche schweren Vorfälle wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Zu dieser
Erkrankungsart zählen aber auch vermeintlich leichtere Erkrankungen
wie etwa Bluthochdruck. Dieser ist in der Bevölkerung weit verbreitet
(etwa jeder vierte Versicherte war deshalb im vergangenen Jahr beim
niedergelassenen Arzt in Behandlung), ist aber für sich allein
genommen selten Ursache einer Behandlung im Krankenhaus. Aber schon
eine solche vermeintlich harmlose Diagnose sollte nicht unterschätzt
werden, schließlich ist Bluthochdruck einer der Hauptrisikofaktoren
für Herzinfarkt und Schlaganfall! Grund genug also, sich nicht erst
im Ernstfall mit der eigenen Herzgesundheit zu beschäftigen.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind Seniorenkrankheiten ... oder?
Laut Statistischem Bundesamt sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Todesursache Nummer eins in Deutschland: Rund 39 Prozent aller
Todesfälle gehen darauf zurück, deutlich mehr noch als Todesfälle
infolge von Krebs (mit ca. 25 Prozent zweithäufigste Todesursache).
Schwere, potentiell tödliche Vorfälle wie Herzinfarkt oder
Schlaganfall kommen mit steigendem Alter häufiger vor, so steigt auch
die Anzahl der stationär behandelten Fälle deutlich an: Von allen
Behandlungsfällen aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind bei
fast zwei Drittel der Fälle die Patienten schon im Rentenalter. In
dieser Altersgruppe wird durchschnittlich etwa jeder Zehnte aufgrund
einer solchen Erkrankung stationär behandelt, bei Menschen ab 80
Jahren ist es sogar fast jeder Sechste. Aber auch schon ab 50 Jahren
steigt die Zahl der durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen bedingten
Krankenhausaufenthalte merklich an: Immerhin ist jeder vierte
stationäre Herz-Kreislauf-Fall in der Altersgruppe der 50- bis
64-Jährigen zu verorten, wobei die Fallzahlen bei den Versicherten ab
50 Jahren vor allem bei den Männern in die Höhe schnellen. Diese sind
früher betroffen und müssen stationär behandelt werden. In dieser
Altersgruppe sind für Männer mehr als doppelt so viele Fälle zu
verzeichnen wie für Frauen.
Auch vom Risikofaktor Bluthochdruck sind bei weitem nicht nur
Senioren betroffen. So zeigen zwar die BKK-Statistiken aus der
ambulanten Versorgung, dass rund 70 Prozent der Versicherten über 64
Jahre deshalb in Behandlung sind - die mit Ab-stand häufigste
Diagnose bei dieser Altersgruppe. Aber gerade ab 50 Jahren steigt die
Zahl der Erkrankten am stärksten an. Bei den 50- bis 54-Jährigen ist
schon fast jeder dritte Mann und etwa jede vierte Frau von
Bluthochdruck betroffen. Bei den 55- bis 59-Jährigen sind es dann
jeweils sogar über 10 Prozentpunkte mehr (Männer 44 Prozent; Frauen
36 Prozent).
Vorbeugen ist besser als heilen
Die Zahl der von Bluthochdruck Betroffenen ist bedenklich.
Bluthochdruck lässt sich aber durch regelmäßige Bewegung und gesunde
Ernährung positiv beeinflussen. Damit werden auch gleichzeitig
weitere Risikofaktoren wie Übergewicht und erhöhte Blutfettwerte
bekämpft. Außerdem ist bekannt, dass das Risiko von
Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit dem Rauchen sowie mit Alkoholkonsum
zusammen-hängt. Beides kann die Gefäße schädigen und den
Fettstoffwechsel negativ beeinflussen. Zudem gibt es nachweislich
einen Zusammenhang zwischen psychischer Anspannung, chronischem
Stress und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Oft gehen mit andauerndem
Stress Schlafprobleme, häufigere Infekte (wenn diese nicht
vollständig auskuriert werden, kann sogar der Herzmuskel direkt
angegriffen werden) und Erschöpfung einher. Häufig verhalten sich
gestresste Menschen auch ungesünder - für Bewegung fehlt Zeit und
Lust, es wird ungesünder gegessen und gegebenenfalls mehr geraucht.
Entsprechend ist es auch hier sinnvoll, lieber vorzubeugen, als durch
andauernden Stress krank zu werden.
Gut für beide Seiten: Gesundheitsförderung im Betrieb
Maßnahmen zur Vorbeugung wie zum Beispiel Bewegung, gesunde
Ernährung und ein bewussterer Lebensstil sind eigentlich kein
"Hexenwerk" - man muss nur selbst aktiv werden. Das ist natürlich
leichter gesagt als getan, fehlt vielen doch neben all den anderen
Verpflichtungen im Alltag Zeit und Motivation dazu. Gerade da spielt
aber die Arbeitswelt eine große Rolle, ist doch die eigene
Arbeitsstelle gerade der Ort, wo Menschen einen großen Teil ihrer
Zeit verbringen. Dabei zahlt sich Vorbeugung und Gesundheitsförderung
auch für die Arbeitgeber aus: Durchschnittlich wer-den - konservativ
gerechnet - für jeden in Gesundheitsförderung investierten Euro
allein durch die Reduktion von Fehlzeiten 2,70 Euro eingespart.
Schwerer wiegt aber oftmals noch, dass bei dauerhaftem Ausfall
wichtiges Know-How der betroffenen Beschäftigten im Unternehmen
abhandenkommt. Daher rücken mittlerweile verstärkt - besonders, aber
nicht ausschließlich beim Thema Herzgesundheit - die Beschäftigten
jenseits der 50 Jahre in den Fokus, können doch gerade diese auf eine
enorme berufliche Erfahrung zurückblicken. Die Betriebskrankenkassen
stehen ihnen hierbei unterstützend, regional nah und mit viel
Erfahrung und Fachkenntnis gern zur Seite.
Der Weltherztag ist eine seit dem Jahr 2000 bestehende Initiative
der World Heart Federation (WHF), in welcher Herzstiftungen und
kardiologische Fachgesellschaften von mehr als 100 Ländern
zusammengeschlossen sind.
Der BKK Dachverband ist die politische Interessenvertretung von 76
Betriebskrankenkassen und vier BKK Landesverbänden mit rund zehn
Millionen Versicherten
Pressekontakt:
BKK Dachverband e.V.
Andrea Röder
Referentin Kommunikation
Tel.: (030) 2700406-302
E-Mail: andrea.roeder@bkk-dv.de
Original-Content von: BKK Dachverband e.V., übermittelt durch news aktuell