Bei Menschen mit Diabetes kommen Depressionen häufiger vor. Einer
von drei Diabetespatienten erlebt gelegentlich depressive Phasen, bei
etwa jedem achten sind sie so ausgeprägt, dass eine Therapie nötig
ist. "Es gibt nicht die alleinige Ursache, sondern es wirken
genetische und äußere Faktoren zusammen", erklärt Andrea Eisenberg,
Leitende Oberärztin der Klinik für Psychosomatische Medizin und
Psychotherapie am Klinikum Nürnberg Nord, im Apothekenmagazin
"Diabetes Ratgeber". Neben psychischen Problemen sind körperliche
Symptome wie Schlafstörungen, Müdigkeit, Appetitmangel oder Schmerzen
Anzeichen einer Depression.
Bleibt die Seelenkrise unbehandelt, leidet die Diabetestherapie
mit. Wer schwer depressiv ist, schafft es oft nicht einmal, aus dem
Bett aufzustehen, geschweige denn, sich um gesunde Ernährung, Sport,
Zuckermessen oder Medikamente zu kümmern. Depressionen bedeuten
außerdem für den Körper chronischen Stress. Er schüttet dann mehr
Cortisol aus, das wiederum den Blutzuckerspiegel erhöht.
Depression ist eine Erkrankung, die ärztlich behandelt werden muss
und meist auch gut behandelt werden kann. Vielen Betroffenen hilft
eine Psychotherapie, bei schweren Depressionen verschreiben Ärzte
ihren Patienten zusätzlich Medikamente. Geht es Betroffenen besser,
können sie sich auch um ihren Diabetes wieder besser kümmern.
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