Früherkennung
Auch bei Brustkrebs gilt: je eher eine Erkrankung erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Daher sollten Frauen die gesetzlichen Früherkennungsuntersuchungen nutzen. Ab 30 Jahren haben sie Anspruch auf eine Tastuntersuchung der Brustdrüse durch den behandelnden Frauenarzt. Zusätzlich soll der Arzt die Patientinnen zur Selbstuntersuchung der Brust anleiten.
Frauen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren haben zusätzlich alle 24 Monate Anspruch auf eine Röntgenuntersuchung der Brust – die Mammographie. Für Frauen unter 50 Jahren wird derzeit ein Mammographie-Screening nicht empfohlen. Frauen ab dem 30. Lebensjahr, die nachgewiesen ein erhöhtes Erkrankungsrisiko tragen, werden im Rahmen einer intensivierten Früherkennung häufiger untersucht.
Discovering hands
Beim Ertasten von Brustkrebs unterstützt der hochsensible Tastsinn blinder oder sehbehinderter Frauen die Früherkennungsmaßnahmen des Arztes. Nach einer theoretischen und praktischen Ausbildung qualifizieren sich diese Frauen zur Medizinischen Tastuntersucherin (MTU). Sie können bereits kleinste Gewebeveränderungen und Anomalien ertasten. (Informationen unter www.discovering-hands.de) Kassenleistung ist „Discovering hands“ nicht. Die VIACTIV Krankenkasse erstattet allerdings die Kosten für die Untersuchung.
Genuntersuchung bei familiärem Brustkrebs
Das Risiko an Brustkrebs zu erkranken ist bei Frauen ungleich verteilt. Denn es gibt eine Gruppe, die genetisch bedingt ein deutlich höheres Erkrankungsrisiko hat, als alle anderen Frauen (durchschnittlich 60 Prozent für Brustkrebs und durchschnittlich 40 Prozent für Eierstockkrebs.)
Ob es wahrscheinlich ist, dass ein genetisch bedingtes erhöhtes Erkrankungsrisiko vorliegt, kann man zunächst mit Hilfe einer Familienanamnese feststellen. Das heißt in welcher Häufigkeit sind in der Familie bereits Brust- und Eierstock-Krebserkrankungen vorgekommen und in welchem Alter waren die Betroffenen. Weist die Anamnese auf einen familiären Brustkrebs hin, kann ein Gentest Auskunft über einen tatsächlichen Gendefekt geben. Die Entscheidung zur Testung sollte im Rahmen der Beratung durch den Arzt erfolgen. Die VIACTIV bietet ihren Versicherten dieses diagnostische Verfahren in speziell qualifizierten Kliniken als zusätzliche Leistung.
Vorbeugende Operation bei familiärem Brustkrebs
Etwa 5 bis 10 Prozent aller Brustkrebserkrankungen sind vererbbar. BRCA1 ist dabei das mit Abstand wichtigste verursachende Gen. Betroffene Frauen erkranken im Durchschnitt etwa 20 Jahre früher als Frauen ohne familiär-erbliches Risiko. Ihr Risiko im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs zu erkranken liegt bei etwa 50 bis 80 Prozent. Falls bei einer betroffenen Frau bereits in einer Brust Krebs aufgetreten ist, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass sich später auch in der anderen Brust eine Krebserkrankung entwickelt, bei etwa 60 Prozent.
In diesen Fällen stellen sich betroffene Frauen oft die Frage nach prophylaktischen Operationen. Diese schwere Entscheidung kann letztlich nur die Betroffene nach einer umfassenden Beratung durch den Arzt selbst treffen. Bei Vorliegen der Voraussetzungen übernimmt die VIACTIV die Kosten für die Amputation der Brust.
Prävention allgemein
Wie bei nahezu allen Krebsarten gibt es auch beim Brustkrebs Risikofaktoren, die das Entstehen der Erkrankung begünstigen. Dazu gehören unter anderem lebensstilbedingte Risiken: Rauchen, Alkoholkonsum, Übergewicht oder eine fettreiche Ernährung und geringe körperliche Aktivitäten.
Eine medizinischen Beratung bietet die VIACTIV Krankenkasse jeden Tag rund um die Uhr unter 0800 1405 5412 2090.