Die Zahl der Menschen mit Übergewicht oder starkem Übergewicht
(Adipositas) steigt seit Jahren.(1) Trotzdem wissen viele nicht, dass
Adipositas eine chronische Erkrankung ist, die behandelt werden muss.
Den "World Obesity Day" am 11. Oktober nehmen
Patientenorganisationen, Interessengruppen und Unternehmen weltweit
zum Anlass, über Adipositas aufzuklären und die Bedürfnisse der
Betroffenen in das öffentliche Bewusstsein zu rücken.(2) So leiden
Menschen mit Adipositas nicht nur unter körperlichen Folgen wie
Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes, sie sind auch vielen
Vorurteilen und Diskriminierungen ausgesetzt.(3,4) Der Aktionstag,
ins Leben gerufen von der World Obesity Foundation, steht 2018 daher
unter dem Motto "End Weight Stigma", denn: Vorurteile und
Stigmatisierung können auch die medizinische Versorgung
erschweren.(2)
Menschen mit Adipositas werden in vielen Bereichen des
gesellschaftlichen Lebens stigmatisiert und diskriminiert, in der
Schule, im Beruf, aber auch im Gesundheitswesen - mit schwerwiegenden
Folgen für das emotionale, soziale und psychische Wohlbefinden.(5)
Mit Aussagen wie "Wer abnehmen will, muss sich nur mehr bewegen und
weniger essen", wird ihnen unterstellt, sie seien weniger
diszipliniert und willensstark, oder schlimmstenfalls sogar faul.(4)
Gefährlich wird es vor allem, wenn das Stigma zum Selbststigma wird:
Die Betroffenen übernehmen das negative Denken und glauben, allein
für ihr Gewicht verantwortlich zu sein.(6) Das hat zur Folge, dass
sie häufig das Gewicht bei ihrem Arzt nicht ansprechen und deshalb
auch keine professionelle medizinische Unterstützung erhalten.(6)
Medien nehmen eine wichtige Rolle ein
Adipositas ist nicht einfach ein Problem des falschen Lebensstils,
sondern eine ernsthafte chronische Erkrankung.(7) Nur wenn sie auch
als solche anerkannt wird und Vorurteile abgebaut werden, erhalten
Menschen mit Adipositas die notwendige Hilfe. Hier sind neben z.B.
Schulen, Arbeitgebern und Ärzten auch die Medien gefordert, da sie
die öffentliche Wahrnehmung und Meinungsbildung entscheidend
beeinflussen.(2) Egal ob in Zeitungen, im Fernsehen, Radio oder
Internet - viel zu häufig wird in der Berichterstattung zu
Übergewicht und Adipositas eine abwertende oder stereotype
Darstellung und Sprache gewählt. An dieser Stelle ist ein Umdenken
nötig, um gewichtsbedingte Stigmata ab- statt diese weiter
aufzubauen.(2)
Entscheidend ist, dass sich Menschen mit Adipositas trauen, mit
ihrem Arzt über ihr Gewicht zu sprechen. Denn gemeinsam ist es
möglich, Gewicht zu reduzieren und auch dauerhaft zu kontrollieren.
Die Behandlung der Adipositas basiert auf den drei Säulen
Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie. Reichen diese
Maßnahmen nicht aus, können medikamentöse und chirurgische Therapien
eine Rolle spielen.(8)
"Adipositas ist eine ernstzunehmende Erkrankung. Es besteht ein
dringender Handlungs- und Aufklärungsbedarf, um die
Versorgungssituation für Menschen mit Adipositas in Deutschland zu
verbessern. Es muss ein Umdenken in Deutschland, sowohl in der
Bevölkerung, als auch im Gesundheitswesen, erreicht werden, damit
Betroffene nicht stigmatisiert werden und die Unterstützung bekommen,
die sie benötigen. Schulungen sollten auch Ärztinnen und Ärzte
erhalten. Ein wichtiger Baustein wäre hierfür laut adiposiologisch
versierter befragter Ärzte die offizielle Anerkennung von Adipositas
als Erkrankung."
(Dr. Dorothee Staiger, Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologie
und Ernährungsmedizin, Itzehoe)
Über Adipositas
Adipositas ist laut WHO eine chronische Erkrankung(9), die eine
langfristige Behandlung erfordert. Sie kann schwerwiegende
gesundheitliche Folgen haben und mit einer verringerten
Lebenserwartung einhergehen.(10,11) Adipositas-assoziierte
Komorbiditäten können unter anderem Typ-2-Diabetes, Herzerkrankungen,
obstruktives Schlafapnoe-Syndrom und bestimmte Krebsarten
umfassen.(10,12,13) Adipositas ist eine komplexe, multifaktorielle
Krankheit, die durch genetische, physiologische, psychologische,
sozioökonomische und Umweltfaktoren entstehen kann.(14)
Der weltweite Anstieg der Adipositas-Prävalenz ist ein Problem für
das Gesundheitswesen und führt zu hohen Kosten für die
Gesundheitssysteme. 2016 wurden weltweit 13 Prozent der erwachsenen
Männer und Frauen, d.h. etwa 600 Millionen Menschen, als adipös
eingestuft.(3)
Über Novo Nordisk
Novo Nordisk ist ein globales Unternehmen der Gesundheitsbranche
und durch seine Innovationen seit 95 Jahren führend in der
Diabetesversorgung. Diese langjährige Erfahrung und Kompetenz nutzen
wir auch, um Betroffene bei der Bewältigung von Adipositas,
Hämophilie, Wachstumsstörungen und anderen schwerwiegenden
chronischen Erkrankungen zu unterstützen. Novo Nordisk beschäftigt
derzeit rund 43.100 Menschen in 79 Ländern. Die Produkte des
Unternehmens mit Hauptsitz in Dänemark werden in über 170 Ländern
vertrieben. Weitere Informationen unter www.novonordisk.de.
Referenzen
1. Robert Koch-Institut (Hrsg) (2015) Gesundheit in Deutschland.
Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Gemeinsam getragen von
RKI und Destatis. RKI, Berlin. Online verfügbar unter:
http://ots.de/dysiVH. Zuletzt abgerufen:
September 2018.
2. About World Obesity Day 2018. Online verfügbar unter:
https://www.obesityday.worldobesity.org/world-obesity-day-2018.
Zuletzt abgerufen: September 2018.
3. World Health Organization (WHO). Obesity and overweight.
Factsheet Nr. 311. September 2012. Online verfügbar unter:
http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs311/en/. Zuletzt
abgerufen: September 2018.
4. Universitätsmedizin Leipzig, Integriertes Forschungs- und
Behandlungszentrum (IFB). Adipositas Erkrankungen. Definition.
Online verfügbar unter:
http://www.adipositasstigma.de/stigmatisierung/definition.php.
Zuletzt abgerufen: September 2018.
5. Universitätsmedizin Leipzig, Integriertes Forschungs- und
Behandlungszentrum (IFB). Adipositas Erkrankungen. Stigma im
Alltag. Online verfügbar unter: http://ots.de/BGaSGy. Zuletzt
abgerufen: September 2018.
6. Kaplan L, Golden A, Jinnett K, et al. Perceptions of Barriers
to Effective Obesity Care: Results from the National ACTION
Study. Obesity. 2018; 26:61-69.
7. James WPT. WHO recognition of the global obesity epidemic.
International Journal of Obesity volume 32, pages S120-S126
(2008).
8. Deutsche Adipositas-Gesellschaft (DAG). Interdisziplinäre
Leitlinie der Qualität S3 zur Prävention und Therapie der
Adipositas. Online verfügbar unter:
http://ots.de/HGFjkn,
zuletzt abgerufen am 14.09.18
9. WHO. Obesity: Preventing and managing the global epidemic.
Online verfügbar unter
http://www.who.int/iris/handle/10665/42330. Zuletzt abgerufen:
September 2018.
10. Guh DP, Zhang W, Bansback N, et al. The incidence of
co-morbidities related to obesity and overweight: a systematic
review and meta-analysis. BMC Public Health. 2009; 25:88
11. Peeters A, Barendregt JJ, Willekens F, et al. Obesity in
adulthood and its consequences for life expectancy: a
life-table analysis. Annals of Internal Medicine. 2003;
138:24-32
12. Gami AS, Caples SM, Somers VK. Obesity and obstructive sleep
apnea. Endocrinology and Metabolism Clinics of North America.
2003; 32:869-894
13. Whitlock G, Lewington S, Sherliker P, et al. Body-mass index
and cause-specific mortality in 900 000 adults: collaborative
analyses of 57 prospective studies. Lancet. 2009;
373:1083-1096
14. Wright SM, Aronne LJ. Causes of obesity. Abdominal Imaging.
2012; 37:730-732.
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