Die Lust, von Stuttgart zu lernen, ist in
Baden-Württemberg nicht gerade ein verbreiteter Sport. Beim
Nahverkehr galt diese Zurückhaltung bisher zu Recht. Nirgendwo im
Land war die Fahrt mit Bus und Bahn teurer als in der der
Landeshauptstadt. Doch mit der großen Tarifreform, die im April in
Kraft tritt, wird alles anders. Dann zeigt der viel gescholtene
Verkehrsverbund Stuttgart (VVS), dass eine Preisanpassung nicht
unbedingt eine Preiserhöhung sein muss. Jetzt soll die Reform zum
Stuttgarter Exportprodukt werden. Doch das millionenschwer
unterfütterte Angebot des Verkehrsministeriums an die Verbünde im
Land trifft auf ein erstaunlich schwaches Interesse. Offenbar haben
es sich die Verantwortlichen in den Verbünden allzu gemütlich in
ihren herkömmlichen Geschäftsmodellen eingerichtet. Das ist schade,
weil das Programm aus dem Verkehrsministerium zwar an das Vorbild
der VVS-Reform anknüpft, aber keineswegs so eng gefasst ist, dass es
nicht auf andere örtliche Begebenheiten anzupassen wäre.
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