Monchique, Oktober 2018. Anfang August berichteten Medien in ganz Europa über verheerende Waldbrände in der Serra de Monchique, einem Gebirge im Westen der portugiesischen Algarve. Es war das schlimmste Feuer, das die Region je erlebt hat und vernichtete rund 15 bis 20.000 Hektar Land. Dank der Einsatzkräfte konnten die Flammen gelöscht und weitere Katastrophen verhindert werden. Wer heute durch die bergigen Straßen fährt, kann an vielen Stellen verbrannte Bäume und Felder sehen, doch der größte Teil trotzt noch immer von grünen Pinien und einer wunderschönen Landschaft. Nicht nur die Natur, auch der Tourismus wurde von den Waldbränden hart getroffen. Buchungen wurden storniert, weniger Besucher kamen in den Wochen danach in die Gegend um Monchique. „Zu uns zu kommen, ist das Beste, was Urlauber jetzt machen können, um den Menschen und der Region zu helfen sich zu regenerieren“, sagt Leonor Avó, Hausbesitzerin des Chalet Monchique.
Die Portugiesen hat ein großes Haus in dem Ort Caldas de Monchique von ihrer Großmutter übernommen und dieses in ein romantisches Ferienhaus umgebaut. „Während der Feuer wussten wir tagelang nicht, ob unser Haus verbrannt ist“, erzählt sie. „Wir hörten, dass das Restaurant gegenüber von den Flammen vernichtet wurde. Und so dachten wir, das Chalet sei auch betroffen.“ Doch Avó hatte Glück. Das Chalet Monchique wurde verschont, genauso wie der Garten und viele Pflanzen um das Gebäude herum. Dass Haus zu verlieren, wäre sehr tragisch für die Familie gewesen. „Es ist einzigartig. Meine Großmutter hat mir erzählt, dass es von einem reichen Mann für seine Mätresse gebaut wurde, der in einem größeren Chalet lebte. Noch heute verbindet die beiden Häuser ein geheimer Weg.“ Bis zu sechs Gäste haben in dem typisch-algarvischen Bau mit mehreren Terrassen, Pool und Ausblick Platz.
Zwar assoziieren viele Menschen die Algarve mit ihren langen Stränden und weltweit berühmten Surfspots, doch Monchique ist laut Leonor Avó „die andere Algarve“. In nur 20 Minuten erreicht man die Süd- und in 40 Minuten die Westküste. Trotzdem liegt die salzige Meeresbrise in der Luft und insbesondere Wanderer kommen in dem Gebirge auf ihre Kosten. Avo empfehlt Touristen vor allen Dingen den Herbst, um Monchique zu besuchen. „Das Wetter ist perfekt, es ist nicht zu heiß, nicht so voll und die Preise sind günstiger.“ Dass die Region und ihre Wirtschaft so unter den Waldbränden leiden mussten, verärgert auch Umweltschützer. Sie machen die Forstwirtschaft der Papierindustrie und ihre Strategie, hauptsächlich Eukalyptusbäume in Monokulturen anzupflanzen für die Feuer verantwortlich, da diese sehr schnell brennen. Ein neues Waldgesetz sieht vor, dass künftig weniger Eukalyptusbäume in den Wäldern stehen sollen.