Die DFSI Ratings GmbH hat - wie schon in den vergangenen Jahren -
alle 33 in Deutschland aktiven Privaten Krankenversicherer
hinsichtlich Substanzkraft, Produktqualität und Service untersucht.
Beim diesjährigen DFSI-Qualitätsrating kam die Allianz mit der Note
"Exzellent" auf Platz 1, knapp dahinter Signal Iduna und Barmenia
jeweils mit der Note "Sehr Gut".
"Nichts beschleunigt die Genesung so sehr wie regelmäßige
Arztrechnungen", so ein Bonmot des britischen Schauspielers Sir Alec
Guinness. Das Bonmot klingt witzig, hat aber einen kleinen Fehler:
Jeder kann sich dagegen versichern, durch Arztrechnungen ruiniert zu
werden. In Deutschland besteht sogar Krankenversicherungspflicht.
Rund 8,75 Millionen Deutsche haben sich dabei für die Private
Krankenversicherung (PKV) entschieden. Kann sich hier doch jeder
Versicherte - anders als in der Gesetzlichen Krankenversicherung
(GKV) - exakt den Schutz zusammenstellen, den er möchte. Und wer
nicht in die PKV wechseln kann, hat mit privaten Zusatzversicherungen
zumindest die Möglichkeit, in bestimmten Bereichen sein Schutzniveau
zu erhöhen - etwa bei stationären Behandlungen im Krankenhaus oder in
der Zahnmedizin.
Doch einfach mit dem erstbesten Krankenversicherer einen Vertrag
zu schließen, ist nicht ratsam. Zu groß sind die Unterschiede
zwischen den PKV-Anbietern. Ein Grund dafür: Die PKV-Branche leidet
unter der immer länger währenden Niedrigzinspolitik der Europäischen
Notenbank. Denn auch PKV-Anbieter legen einen Teil der Kundengelder
am Kapitalmarkt an - inzwischen insgesamt mehr als 250 Milliarden
Euro. Werfen die Anlagen nicht mehr die prognostizierten Renditen ab,
muss der Versicherer seine PKV-Tarife neu kalkulieren, so fordert es
der Gesetzgeber. Folge: Die Beiträge steigen.
"Daneben gibt es zwei weitere Faktoren, die zu Kostensteigerungen
führen: die weiter steigende Lebenserwartung sowie teure Innovationen
im Pharma- und Medizinsektor. Dies führt unterm Strich dazu, dass die
Kosten im Gesundheitswesen seit Jahren schneller steigen als die
Preise allgemein", sagt Sebastian Ewy, Senior Analyst der DFSI
Ratings GmbH. "Auch dies muss die PKV auffangen." Und dafür hat sie
als einzige Stellschraube die Höhe der Beiträge. Denn Leistungen
einfach streichen, das geht in der PKV nicht. Diese sind in jedem
Tarif dauerhaft fixiert.
"Wer neu in die PKV eintreten oder seinen Versicherer wechseln
will, tut daher gut daran, sich über Qualität und Substanzkraft der
einzelnen Privaten Krankenversicherer zu informieren. Denn die Kosten
von Versicherungsprodukten - und damit die zu zahlenden Beiträge -
hängen ganz entscheidend von der Substanzkraft des Anbieters ab",
weiß Versicherungsspezialist Ewy. "Diese gibt Aufschluss darüber, wie
wahrscheinlich es ist, ob ein Versicherer auch künftig stabile oder
moderat steigende Beitragssätze bieten kann."
Um Verbrauchern und Versicherungsvermittlern bei Abschluss oder
dem Wechsel Privater Krankenversicherungen hierzu Hilfestellungen zu
geben, hat die DFSI Ratings GmbH, eine Ausgründung des Deutschen
Finanz-Service Instituts (DFSI) in Köln, auch 2018 wieder
Qualitätsratings zu allen 33 in Deutschland aktiven Privaten
Krankenvollversicherern erstellt. Dafür wurden die Versicherer in
drei Teilbereichen auf Herz und Nieren geprüft: finanzielle
Substanzkraft der Unternehmen, Qualität der Versicherungsprodukte
sowie Kundenservice.
"Während wir vor Jahren kaum größere Unterschiede in der
Substanzkraft der PKV-Versicherer feststellen konnten, gibt es
inzwischen wegen der langen Niedrigzinsphase gravierende
Unterschiede", erläutert DFSI-Studienleiter Ewy. Und das hat Folgen
für die Kunden: "Eine Private Krankenversicherung läuft meist
jahrzehntelang. Da sollte man unbedingt schon beim Abschluss
überprüfen, ob der Versicherer auch in 20, 30 oder 40 Jahren, wenn
der Versicherte im Alter höhere Gesundheitskosten verursacht, die
einst eingegangenen Verpflichtungen höchstwahrscheinlich auch
erfüllen kann. Und das bitte ohne überdurchschnittliche
Beitragssteigerungen."
Einen Hinweis darauf, ob das möglich sein wird, liefert die
Substanzkraftquote. Diese wird für das DFSI-Qualitätsrating aus
Kennzahlen wie Eigenkapital, Rückstellungen für
Beitragsrückerstattungen (RfB), Stillen Reserven/Lasten sowie der
Summe der Alterungsrückstellungen errechnet. Bei der Bewertung der
Substanzkraft wurde auch die von Aufsichtsbehörden geforderte
Solvency-II-Quote (kurz SCR-Quote) berücksichtigt. "Jedoch nur als
Hygienefaktor", sagt Studienleiter Sebastian Ewy. Lag die bereinigte
SCR-Quote unter 100 Prozent, wurden von der ermittelten Substanzkraft
50 Punkte abgezogen. "Dies ist aus unserer Sicht gerechtfertigt, da
solche Unternehmen derzeit die geforderten gesetzlichen Vorgaben
nicht ohne Übergangsmaßnahmen erfüllen", erläutert Ewy.
"Wir untersuchen zudem, wie rentabel der Versicherer die ihm
anvertrauten Gelder anlegt. Dafür betrachten wir die Nettoverzinsung
der Kapitalanlagen", berichtet Versicherungsexperte Ewy. Kann ein
schlechtes Kapitalanlageergebnis doch schnell zu Beitragserhöhungen
führen. Auch das versicherungstechnische Ergebnis - vereinfacht
gesagt der Saldo aus Einnahmen und Ausgaben -, der Marktanteil und
die Entwicklung der Versichertenanzahl werden im DFSI-Qualitätsrating
berücksichtigt. "Denn es macht über die Jahre schon einen
gravierenden Unterschied, ob ein Versicherer Kunden hinzugewinnt oder
verliert", weiß Ewy.
Das Fazit des Versicherungsexperten: "Trotz des herausfordernden
Umfeldes sind die in Deutschland aktiven Privaten Krankenversicherer
in Sachen Finanzkraft meist solide aufgestellt. Und das kommt auch
den Produkten zugute." Denn Substanzkraft und Produktqualität
bedingen sich gegenseitig. "Eine fehlerhafte Produktgestaltung senkt
mittel- und langfristig die Finanzkraft des Versicherers. Und
fehlende Finanzkraft kann zu suboptimalen Produktgestaltungen
führen," erläutert Experte Ewy. Zur Ermittlung der Produktqualität
greift er auf Produkttests Privater Vollkostentarife, Privater
Kranken-Zusatzpolicen sowie Pflegeversicherungen zurück, die vom DFSI
Deutsches Finanz-Service Institut in den vorangegangenen zwölf
Monaten durchgeführt wurden. Zudem wird die Angebotsvielfalt
bewertet.
Der Service ist die dritte Komponente der umfassenden
Qualitätsbeurteilung durch das DFSI. Ein guter Service gegenüber
Vermittlern und Versicherten ist für transparente und innovative
Versicherer wichtig, um sich positiv von der Konkurrenz abzuheben.
Hier hat die DFSI Ratings GmbH auf die Bafin-Beschwerdestatistik und
auf DFSI-Tests zu Gesundheitsservices zurückgegriffen.
In der aktuellen DFSI-Studie zur Qualität aller 33 in Deutschland
aktiven PKV-Anbieter werden Substanzkraft und Produktqualität jeweils
mit 40 Prozent gewichtet. Der Bereich Service fließt mit 20 Prozent
in das Qualitätsrating ein.
Die Ergebnisse des Qualitätsratings: Platz 1 geht wie in den
Vorjahren an die Allianz Private Krankenversicherung. Sie erzielte
übrigens als einziger Versicherer die Gesamtnote "Exzellent (1,0)".
Am zweitbesten schnitt die Signal Iduna Krankenversicherung mit der
Note "Sehr Gut (1,2)" ab, knapp dahinter die Barmenia
Krankenversicherung ("Sehr Gut (1,3)") und die ARAG
Krankenversicherung ("Sehr Gut (1,4)"). Mit AXA Krankenversicherung,
DKV Deutsche Krankenversicherung, HanseMerkur Krankenversicherung,
INTER Krankenversicherung sowie R+V Krankenversicherung erhielten
weitere fünf PKV-Anbieter die Gesamtnote "Sehr Gut (1,5)". Zwanzig
PKV-Anbieter erhielten ein "Gut" und vier schrammten mit der Note
"Befriedigend (2,6)" ganz knapp an einer besseren Bewertung vorbei.
"Für Versicherungsvermittler, Neukunden und wechselwillige
Bestandkunden bietet unserer Qualitätsrating eine sehr einfache
Möglichkeit, die Privaten Krankenversicherer zu ermitteln, die in
Sachen Substanzkraft, Produktqualität und Service
überdurchschnittlich gut sind", erläutert Ewy den Nutzen des
DFSI-Qualitätsratings, das in dieser Form am deutschen Markt
einzigartig ist.
Mehr Informationen zu den Teilbereichsergebnissen Substanzkraft,
Produktqualität und Service, sowie zur Rating-Methodik und den
Scorecards finden Sie unter www.dfsi-ratings.de
DFSI Ratings GmbH ist eine unabhängige Agentur für
Qualitätsratings im Versicherungssektor. DFSI Ratings GmbH bietet
seit 2014 Qualitätsratings an, die aus Sicht von Privatkunden die
Unternehmensqualität von Versicherern und Gesetzlichen Krankenkassen
darstellen. Dabei werden keine Bonitätsratings für Investoren
und/oder Anleger erstellt. DFSI Ratings GmbH hat bei Versicherern und
Gesetzlichen Krankenkassen mit über 100 Ratings die höchste Abdeckung
veröffentlichter Qualitätsratings im deutschen Markt.
Pressekontakt:
Sebastian Ewy
Senior Analyst
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