Stuttgart. 19.10.2018. Welche Wechselwirkungen Bildung, Armut und Gesundheit auslösen können, wurde jetzt in einem Symposium analysiert. Das Team der Fröhlich Management GmbH hatte namhafte Experten sowie interessierte Teilnehmer am 19. Oktober 2018 in die Kulturinsel nach Stuttgart eingeladen. Es war die Fortführung des in 2016 veranstalteten Symposiums in Ulm.
Diskutiert wurde, ob Bildung ein soziales Schutzschild sein kann und Armut dadurch vermeidbar ist.
„Der soziale Status beeinflusst ganz maßgeblich die Lebenserwartung des Menschen“, sagte Prof. Dr. Dieter Ahrens von der Hochschule Aalen, der über den Zusammenhang zwischen gesundem Verhalten und Bildung referierte.
Wie regional unterschiedlich die Bildungsstrukturen sind, zeigte Dr. Wido Geis-Thöne vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln auf und stellte dar, dass der soziale Hintergrund starken Einfluss auf den Bildungserfolg hat. Deswegen sei Unterstützung bei der Erziehung so wichtig.
Dem schloss sich die Autorin Undine Zimmer aus Reutlingen an. Sie meinte, dass Bildung gute Vermittler braucht: „Man muss selbst Veränderungsbereitschaft zeigen, aber auch das System.“ Dort setzte auch Gerhard Freund, stellvertretender Landesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung Baden-Württemberg, an. Ihm ist die Kooperation von Kindergarten und Grundschule wichtig. Er forderte mehr Bildungsgerechtigkeit und setzt auf multiprofessionelle Teams in der Schule.
In diese Richtung ging auch der Vortrag von Schulleiter Jochen Nossek aus Backnang. Er berichtete von der praktizierten neuen Lern- und Feedbackkultur, der durchgesetzten Lehrmittelfreiheit sowie dem deutschen Schulpreis, den die Gemeinschaftsschule bereits erhalten hat. Dazu passte die begleitende Wanderausstellung „Generation Chips“, welche auf die Zusammenhänge von Adipositas und sozialem Status blickte.
Aus einer anderen Perspektive betrachtete Helmut H. Schmid, Journalist und Herausgeber der Stuttgarter Straßenzeitung Trott-war vom gleichnamigen Verein den Themenkomplex Bildung - Armut - Gesundheit. Er setzt auf Beteiligung, indem Menschen von der Straße geholt und ihnen Nischenarbeitsplätze angeboten werden. Ein positives Beispiel dafür ist Thomas Schuler. Er schaffte es durch die Straßenzeitung Trott-war als Verkäufer und Stadtführer sein Leben zu verändern: „Ich habe wieder eine Zukunftsperspektive.“
„Dank der wissenschaftlichen Betrachtungen, der Erfahrungsberichte und Praxisberichte haben wir Schlaglichter auf sozial- und gesellschaftspolitische Fördermöglichkeiten zur Bildungsgerechtigkeit gesetzt. Besser chancenreich als bildungsarm“, so Edmund Fröhlich, der mit Linda Sartor und Manuela Dabitsch durch das Symposium mit dem Titel „Bildung - Armut - Gesundheit“ führte.
Mehr Informationen zu der Veranstaltung erhält man unter www.froehlich-management.de
Bildunterschrift:
Widmeten sich den Themen Bildung, Armut und Gesundheit: (v.li.) Gerhard Freund, Dr. Wido Geis-Thöne, Undine Zimmer, Thomas Schuler, Edmund Fröhlich, Jochen Nossek, Prof. Dr. Dieter Ahrens und Helmut H. Schmid beim Symposium von Fröhlich Management in Stuttgart. Foto: Schumacher