Auch wenn Männer laut offiziellen Zahlen nur halb so oft von einer
Depression betroffen sind wie Frauen - nach Expertenmeinung erkranken
sie tatsächlich fast genauso häufig. "Männer haben kein geringeres
Depressionsrisiko, aber die Diagnose wird bei ihnen weniger häufig
gestellt", erläutert Professorin Anne-Maria Möller-Leimkühler von der
Ludwig-Maximilians-Universität München im Gesundheitsmagazin
"Apotheken Umschau". Das liegt zum Teil daran, dass sich bei Männern
eine Depression anders äußert als bei Frauen. "Außen Action, innen
Konflikt" und "kämpfen oder flüchten", so beschreibt
Möller-Leimkühler das typische Verhalten. Zwar geht es auch
betroffenen Männern schlecht, sie fühlen sich elend, niedergeschlagen
und leer, sehen keine Zukunft mehr. Aber im Gegensatz zu Frauen
reagieren sie auf den inneren Stress häufig mit Aggression und
Hyperaktivität. Sie treiben extrem viel Sport, arbeiten mehr, suchen
das Risiko, nehmen Drogen. Das hat Experten zufolge immer noch viel
mit traditionellen Rollen zu tun. Doch auch Hormone haben Einfluss
darauf: Beiden Geschlechtern fehlt bei einer Depression Serotonin.
Aber im Zusammenhang mit Testosteron führt der Mangel bei Männern
eher zu riskantem und aggressiv-impulsivem Verhalten und nicht so
sehr zu Traurigkeit und Ängsten.
Männer suchen zudem seltener Hilfe. Wenn sie doch zum Arzt gehen,
werden ihre Symptome tendenziell nicht so ernst genommen, wie
Möller-Leimkühler schildert: "Depression gilt als Frauending." In der
neuen "Apotheken Umschau" erfahren Betroffene und ihre Angehörigen,
wo sie Hilfe finden.
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Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" 11/2018 A liegt aktuell in
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