Die Mehrheit der niedergelassenen Ärzte in
Deutschland befürchtet Probleme bei der Suche nach einem Nachfolger
für die eigene Praxis. Das hat eine Umfrage des
Ärztenachrichtendienstes (änd) ergeben. Brisant dabei: Fast die
Hälfte der Befragten plant einen möglichen Erlös als Altersvorsorge
ein.
Mit einer schwierigen Nachfolgesuche für die eigene Praxis rechnen
56 Prozent der über 1.200 befragten niedergelassenen Haus- und
Fachärzte in Deutschland. Ein Fünftel schätzt die Chancen, einen
Nachfolger zu finden, gar als hoffnungslos ein. Nur knapp ein Viertel
meint: "Das wird kein Problem werden."
Fast die Hälfte (44 Prozent) der befragten Ärzte, die zum Ende
ihrer Arbeitszeit einen Verkauf der eigenen Praxis planen, haben
dabei einen möglichen Verkaufserlös als festen Bestandteil ihrer
Altersvorsorge eingeplant. Sie dürfte eine aktuelle Diskussion
besonders beunruhigen: Sowohl der Sachverständigenrat im
Gesundheitswesen als auch der Unparteiische Vorsitzende des
Gemeinsamen Bundesausschusses, Prof. Josef Hecken, forderten die
Politik zuletzt wiederholt auf, niedergelassenen Ärzten in
überversorgten Gebieten die Möglichkeit zu nehmen, ihre Praxis
weiterzuverkaufen.
Angesichts der befürchteten Probleme bei der Nachfolgesuche würden
mehr als Dreiviertel der Befragten inzwischen auch einen Verkauf
ihrer Praxis an eine Kette Medizinischer Versorgungszentren (MVZ) in
Betracht ziehen: 24 Prozent würden dies uneingeschränkt tun, 53
Prozent unter der Bedingung, dass der Preis attraktiv ist. Nur 23
Prozent der Befragten schließen einen Verkauf an eine MVZ-Kette
kategorisch aus.
An der Umfrage nahmen auch Ärzte teil, die ihre Praxis bereits
abgegeben haben. Sie berichteten von allerhand Problemen - vor allem
auf dem Land. 59 Prozent von ihnen suchten länger als ein Jahr nach
einem Nachfolger oder mussten die Suche erfolglos abbrechen. Bei
lediglich 57 Prozent der Ärzte, die ihre Praxis bereits verkauft
haben, entsprach der Verkaufserlös den eigenen Erwartungen.
An der Online-Umfrage des änd nahmen zwischen dem 29. Oktober und
4. November 1.209 Ärzte teil (überprüfte niedergelassene Haus- und
Fachärzte aus dem gesamten Bundesgebiet).
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