Männer gelten von jeher als das starke Geschlecht. Möglicherweise
stimmt das sogar, denn die die Diagnose "Depression" wird bei ihnen
seltener gestellt. Petra Terdenge berichtet:
Sprecherin: Obwohl Ärzte bei Männern vergleichsweise weniger
Depressionen feststellen, gehen Experten davon aus, dass sie genauso
häufig darunter leiden wie Frauen. Es wird nur seltener erkannt, sagt
Silke Droll von der "Apotheken Umschau":
O-Ton Silke Droll 17 sec.
"Männer fühlen sich zwar genauso schlecht, freudlos und
hoffnungslos, aber nach außen hin zeigen sie oft andere Symptome als
Frauen. Sie reagieren auf den inneren Stress oft eher mit Aggression
oder auch Hyperaktivität. Das heißt, sie treiben dann zum Beispiel
extrem viel Sport, arbeiten mehr oder trinken auch viel Alkohol."
Sprecherin: Ursache sind die unterschiedlichen Hormone, aber auch
traditionelle Rollenbilder:
O-Ton Silke Droll 18 sec.
"Es ist ja meistens immer noch so, dass von Männern erwartet wird,
dass sie stark sind, keine Schwäche zeigen und vor allem nicht
weibisch rüberkommen sollen. Sie sollen nicht versagen, sondern
Leistung bringen. Deswegen können Männer oft auch eher akzeptieren,
dass sie einen Burn-out haben, obwohl das de facto eine
Erschöpfungsdepression ist."
Sprecherin: Wer sich häufig niedergeschlagen oder traurig fühlt,
sollte sich Hilfe suchen:
O-Ton Silke Droll 22 sec.
"Das fällt ja Männern auch leider oft schwerer als Frauen, ist
aber das Wichtigste in der Situation, weil Depression eine
schwerwiegende Erkrankung ist. Also bitte die unangenehmen Gefühle
nicht verschweigen oder irgendwie wegdrücken, sondern zum Hausarzt
gehen, zum Psychiater oder Psychotherapeuten. Mit dem Partner oder
Freunden sprechen oder sich bei der Telefonseelsorge oder einem
anderen Krisendienst melden."
Abmoderationsvorschlag:
Wer eine Depression überwunden hat, kann einiges tun, um in
Zukunft besser durch seelisch belastende Zeiten zu kommen. Neben
Medikamenten oder einer Psychotherapie hilft es zum Beispiel mit
anderen Menschen gemeinsam Sport zu treiben, schreibt die "Apotheken
Umschau".
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Katharina Neff-Neudert
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