Die Generalversammlung des Ständigen Ausschusses
der Ärzte der europäischen Union (CPME) in Genf wählte am 10.
November den Präsidenten der Bundesärztekammer, Prof. Dr. Frank
Ulrich Montgomery, mit überwältigender Mehrheit (22:6 Stimmen) zu
ihrem Präsidenten.
Montgomery, der seit dem Jahr 2011 auch Präsident der
Bundesärztekammer ist, wird das Amt am 1. Januar 2019 von dem
Schweizer Dr. Jacques de Haller übernehmen. Montgomery vertritt dann
die Interessen der europäischen Ärztinnen und Ärzte gegenüber der
Europäischen Kommission und dem Europaparlament für die nächsten drei
Jahre.
"Zwei große Ereignisse stehen Europa ins Haus: Brexit und Wahlen.
Beides stellt eine Herausforderung für die Ärztinnen und Ärzte und
das Gesundheitswesen dar. Mein Ziel ist es, in der Debatte um den
Brexit gleichermaßen sichere Arbeitsbedingungen für Ärztinnen und
Ärzte sowie eine hohe Qualität der Versorgung zu erhalten.
Europäische Ärzte leisten wichtige Dienste im Vereinigten Königreich
- ohne sie bräche nach dem Brexit die Versorgung zusammen. Das gilt
es im Interesse der Patienten zu verhindern", betonte Montgomery. Mit
Blick auf die Wahlen zum Europaparlament und die Wahl einer neuen
Kommission sagte er: "Wir Ärzte hoffen auf ein starkes, am Gemeinwohl
orientiertes Parlament und eine Kommission, die Gesundheit
voranstellt. ´Health in all policies` ist wichtiger als europäische
Bürokratie und übergroße Industriefreundlichkeit."
Im Namen der Ärztinnen und Ärzte Europas bot Montgomery der
Europäischen Kommission und dem Europäischen Parlament eine enge
Zusammenarbeit an, zum Beispiel bei Projekten, die den Zugang zur
medizinischen Versorgung verbessern können. Gleichzeitig stellte er
klar, dass das CPME den für die Gesetzgebung zuständigen Akteuren
genau auf die Finger sehen werde, insbesondere dann, wenn die Union
das Subsidiaritätsprinzip verletze und in die Kompetenz der
Mitgliedstaaten eingreife. "Der Binnenmarkt darf nicht als Argument
missbraucht werden, um die Autonomie der EU-Mitglieder bei der
Organisation ihrer Gesundheitssysteme einzuschränken", warnte
Montgomery.
Dem Ständigen Ausschuss der Europäischen Ärzte gehören die
nationalen Ärzteorganisationen der Mitgliedstaaten der Europäischen
Union an. Er hat zum Ziel, Auffassungen und Interessen der ärztlichen
Berufsorganisationen zu koordinieren. Auf unterschiedlichen Gebieten
der Gesundheits- und Sozialpolitik werden die Auffassungen der
einzelnen nationalen Ärzteschaften aufeinander abgestimmt, um so als
eine Stimme der Ärzte Europas vor den europäischen Institutionen
aufzutreten.
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